Den zweiten Platz belegte nach Angaben der Wahlkommission der Unternehmer Jean-Louis Billon, der 3,09 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Bereits vor der Bekanntgabe der Resultate hatte ein hochrangiger ivorischer Oppositionspolitiker von "Wahlbetrug" gesprochen.
Ouattaras stärkste Konkurrenten - sein Vorgänger Laurent Gbagbo und der ehemalige Chef der Schweizer Bank Credit Suisse, Tidjane Thiam - waren von der Wahl ausgeschlossen worden. Letzterer erklärte am Montagabend, dass es sich nicht um eine "echte Wahl" gehandelt habe. Während er jegliche Gewalt ablehnte, rief er zu "friedlichem" Handeln auf, "um die Demokratie zurückzugewinnen". Es sei nie zu spät für Dialog.
Neben dem seit 2011 regierenden Präsidenten standen vier Oppositionskandidaten zur Wahl, jedoch vertrat keiner von ihnen eine etablierte Partei. Einem Großteil der Wähler fehlte somit ein Gegenkandidat, was die Aussicht auf eine Mehrheit der Stimmen für Ouattara erhöhte.
In den vergangenen Wochen waren Tausende Menschen in der Elfenbeinküste auf die Straßen gegangen, um gegen den Ausschluss der aussichtsreichsten Oppositionskandidaten zu demonstrieren. Bei gewaltsamen Zusammenstößen kamen vier Menschen ums Leben, Hunderte weitere wurden festgenommen. Am vergangenen Montag war ein Gebäude einer unabhängigen Wahlkommission in Brand gesetzt worden.
Die Behörden der Elfenbeinküste verhängten daraufhin ein Versammlungsverbot. Am Samstag, dem Wahltag, wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen zwei Menschen getötet und 22 weitere durch Schüsse oder Messerstiche verletzt.