Fußball-Nationalspieler Niclas Füllkrug wechselt innerhalb der Bundesliga von Werder Bremen zu Borussia Dortmund. Der 30-Jährige erhält bei seinem neuen Club einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026, wie der BVB am Donnerstagabend mitteilte. "Wir freuen uns auf diesen positiven Typen, der sich für unseren Club zerreißen wird. Der BVB hat in drei Wettbewerben ambitionierte Ziele, und wir sind der Überzeugung, mit Niclas noch stärker aufgestellt zu sein", sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl zur prominenten Neuverpflichtung kurz vor dem Ende der Transferperiode am Freitag.
Kehl sagte weiter: "Niclas ist ein mitspielender Angreifer, sehr kopfballstark, physisch präsent, er überzeugt in Eins-gegen-Eins-Duellen und ist für seinen Gegenspieler im Zweikampf unangenehm. Mit all diesen Fähigkeiten verkörpert er das Profil, das wir gesucht haben."
Dortmund-Trainer Edin Terzic freut sich über Verstärkung im Sturm
In Füllkrug bekommt der von Edin Terzic trainierte Vizemeister die erhoffte große Verstärkung auf der Mittelstürmerposition. Dort hat der BVB auch deshalb Bedarf, weil Stamm-Angreifer Sébastien Haller Anfang 2024 für die Elfenbeinküste beim Afrika-Cup spielen will und den Dortmundern damit längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird.
Füllkrug hatte sich in den vergangenen Jahren bei Werder zum Spitzenstürmer entwickelt und es bis in die Nationalmannschaft geschafft. In der vergangenen Saison erzielte er in 28 Partien 16 Tore – kein Bundesligaspieler traf häufiger. Für die deutsche Nationalmannschaft gelangen Füllkrug in neun Begegnungen sieben Treffer, zwei davon bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Katar.
Niclas Füllkrug: Wechsel zum BVB war "von Anfang an eigentlich meine Wunschlösung"
"Beim BVB habe ich die Chance, mich als Spieler weiterzuentwickeln und neue Erfahrungen zu sammeln", sagte Füllkrug selbst. "Ich brenne auf die Aufgaben, die anstehen, und will mit dieser Mannschaft so erfolgreich wie möglich sein. Das Stadion mit seinen außergewöhnlichen Fans als BVB-Profi zu erleben, kann ich kaum erwarten."
Vor allem die internationalen Auftritte des Revierclubs in der Champions League dürften Füllkrug reizen. In der Gruppenphase trifft er mit seinem neuen Team auf die Fußball-Schwergewichte Paris Saint-Germain, AC Mailand und Newcastle United. Auch mit Blick auf die Heim-Europameisterschaft im nächsten Sommer kann sich Füllkrug nun auf noch größerer Bühne zeigen.
"Die Champions League ist ein Level, das ich meistern möchte", sagte Füllkrug in einem BVB-Interview. Darin machte er nach seinem Wechsel auch klar: "Wenn ich ehrlich bin, was das von Anfang an eigentlich meine Wunschlösung." Bei Mitspieler Julian Brandt habe er sich zuvor erkundigt, ob er helfen könne und habe die passenden Antworten bekommen. Seinem Ex-Club Werder Bremen schenke er weiterhin viel Wertschätzung, sagte Füllkrug. Die Bremer "werden immer ein Stück von meinem Herzen haben".
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"Lückes" Abgang: ein sportlicher Rückschlag für Werder Bremen
Bundestrainer Hansi Flick äußerte sich schon vor der Bekanntgabe des Transfers wohlwollend zu einem Wechsel. "Dass er von seiner Persönlichkeit, von seiner Qualität dem Verein auch helfen kann, ist ohne Frage", sagte der 58-Jährige am Donnerstag in einer Medienrunde. Flick nominierte Füllkrug auch für die kommenden Partien in Wolfsburg gegen Japan (9. September) und in Dortmund gegen Frankreich (12. September).
Für die Bremer bedeutet der Wechsel des Torjägers sportlich einen herben Rückschlag. Finanziell sind die Grün-Weißen aber auf die Erlöse aus dem Transfer angewiesen, um den Kader insgesamt noch etwas breiter aufzustellen. Werder und Füllkrug hatten sich schon vor einiger Zeit auf eine Vertragsverlängerung samt deutlichem Gehaltsanstieg geeinigt. Allerdings hatten sich beide Seiten eine Hintertür offengelassen, sollte ein für beide Parteien interessantes Angebot eintreffen. Das war mit der Dortmunder Offerte nun der Fall.