Auktion Hitler-Bilder unter dem Hammer

In einer britischen Kleinstadt werden 21 Gemälde von Adolf Hitler angeboten. Die Werke, die Hitler während des Ersten Weltkriegs gemalt haben soll, sind laut Experten allerdings eher von historischem denn künstlerischem Wert.

Mit gemischten Gefühlen haben sich die Bewohner der Kleinstadt Lostwithiel im Südwesten Englands auf die Versteigerung von Gemälden Adolf Hitlers eingestellt. Das Auktionshaus Jefferys bot 21 Aquarelle und zwei Zeichnungen an, die Hitler allem Anschein nach während des Ersten Weltkriegs in Flandern angefertigt hat. Chris Walton, Sprecher von Jefferys, räumte allerdings ein, dass diese Landschaftsbilder eher von historischem als von künstlerischem Wert seien. Dennoch wurde ein hoher Erlös erwartet. Walton rechnete mit umgerechnet 6.000 Euro pro angebotenem Werk.

Hitler-Bilder erzielen bis zu 40.000 Euro

Bei anderen Auktionen haben Gemälde von Hitler, der in jüngeren Jahren hunderte Bilder gemalt haben soll, zwischen 4.000 und 40.000 Euro erzielt. Walton räumte ein, dass die Versteigerung einige Kontroversen ausgelöst habe. Er vertrat jedoch die Ansicht, dass die vor fast 100 Jahren entstandenen Bilder unabhängig von der späteren Rolle Hitlers gesehen werden sollten.

Die Gemälde wurden auf einem Bauernhof in Belgien gefunden - nicht weit vom Einsatzort Hitlers im Ersten Weltkrieg. Die anonymen Besitzer ließen sich laut Walton von Experten bestätigen, dass die Bilder tatsächlich von Hitler stammten. Diese Experten seien inzwischen allerdings verstorben, so dass letzte Zweifel nicht ganz ausgeräumt werden könnten. Er sei dennoch von der Echtheit der Bilder überzeugt, betonte Walton.

Die Einwohner von Lostwithiel in der Grafschaft Cornwall waren über die Versteigerung geteilter Meinung. Während einige es begrüßten, dass die vom Tourismus abhängige Kleinstadt dank der Auktion mehr Publicity erhalte, äußerten andere ihren Unmut darüber, nunmehr mit Hitler assoziiert zu werden. Rhonda Barad vom Simon-Wiesenthal-Zentrum sprach von einer sehr schlechten Entscheidung. Die meisten Auktionshäuser nähmen Rücksicht auf die Gefühle der NS-Opfer und böten ganz bewusst keine Gemälde von Hitler an, deren Verkauf in vielen Ländern ohnehin verboten sei.

AP
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