Die Bilder gingen um die Welt: Am Abend des 15. April 2019 steht die berühmte Notre-Dame in Paris lichterloh in Flammen. Für die Menschen in Frankreich und vor allem für die Pariser*innen war die Katastrophe ein Schock. Große Teile des Dachstuhls verbrannten, es dauerte Stunden, bis das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die meisten Kunstschätze werden jedoch gerettet, darunter die Reliquie einer Dornenkrone.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte kurz nach dem Brand den Wiederaufbau der größtenteils zerstörten Kathedrale an. Er versprach damals, dass der Wiederaufbau in fünf Jahren beendet sein sollte, zu den Olympischen Sommerspielen im Jahr 2024 in Paris. Doch es gibt große Zweifel an diesem Ziel.
"Noch viel zu tun!"
Patrick Chauvet, Direktor der Notre-Dame, sagte der Nachrichtenagentur AP am Freitag, dass die gotische Kathedrale weitere "15 oder 20 Jahre" eine Baustelle sein könnte. Er ergänzte: "Ich kann garantieren, dass noch viel zu tun ist!"
Auch französische Beamte sind nach Macrons Aussage schnell zurückgerudert und haben und eingeräumt, dass es unrealistisch sei, das enorme Projekt bis 2024 abzuschließen, so AP.
Dennoch werden in der Notre-Dame schon Feierlichkeiten begangen: Die Pariser Erzdiözese hat zum Gründonnerstag die traditionelle Fußwaschung gefeiert. Die Messe mit Erzbischof Michel Aupetit und Patrick Chauvet wurde im Fernsehen übertragen, sie fand wegen der Bauarbeiten ansonsten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Begleitet wurde die Messe von Musikern.
Bereits im vergangenen Jahr wurde das Osterfest in der Kirche begangen – die Messe wurde ebenfalls im Fernsehen übertragen. Die Geistlichen betraten auch diesmal die Kirche mit Bauhelmen zu ihrem Schutz, setzten diese dann aber ab.
Quellen: Nachrichtenagenturen AP und DPA