Die "Black Summer Bushfires" in Australien in den Jahren 2019 und 2020 waren von besonders schlimmem Ausmaß. Insbesondere der Osten, aber auch andere Gegenden des Landes waren betroffen. Im südöstlichen Queensland verstummte während dieser heftigen Saison von Buschbränden der Östliche Borstenvogel.
Der kleine bodenlebende Vogel ist mit seiner zimtbraunen Farbe gut getarnt in seiner Umgebung. Die wurde in dieser Region Australiens weitgehend zerstört. In der nördlichen Population sollen nur noch 40 Individuen gelebt haben, schreibt der "Guardian". Es sei also nicht gerade überraschend, dass niemand mehr den vorsichtigen und schüchternen Vogel seitdem gesehen hat.
Der ist gut darin, sich zu verstecken. Der Weg, ihn zu finden, ist sein Gesang. Doch das ist aufwendig. Normalerweise braucht es eine Person, die im Wald eine Aufnahme des Vogels spielt – in der Hoffnung auf eine Reaktion eines echten Exemplars. Dazu gehört auch immer eine Portion Glück.
Australien: Forscher arbeiten mit Künstlicher Intelligenz
Akustisches Monitoring wird seit Längerem und breit eingesetzt. Es hilft nicht nur bei der Erkennung und Beobachtung von Vögeln, sondern auch bei Amphibien, Fischen oder Meeressäugern.
Eine Suche wie die nach dem Eastern Bristlebird, wie er auf Englisch heißt, ist intensiv. Es braucht viel Zeit und Personal. Sämtliche Aufnahmen, Minute für Minute, müssten von jemandem ausgewertet werden, sagt Susan Fuller von der Queensland University of Technology dem "Guardian".
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Sie redet daher von einer "bahnbrechende Änderung", wenn sie über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz spricht. Ein Experte, der den Ruf des Östlichen Borstenvogels bestens kennt, trainierte Künstliche Intelligenz dazu, diesen von anderen Geräuschen oder Vogelgesängen zu unterscheiden. Er jagte Aufnahmen aus dem Habitat des Tieres durch das Programm. Und siehe da: In einem Zeitraum von zwei Monaten filterte es 350 Rufe des verschollen geglaubten Vogels heraus.
Fuller sieht im Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein beachtliches Potenzial für den Naturschutz, etwa um anhand von Aufnahmen die Rufe einzelner Tiere zu identifizieren, nicht nur von Arten.
Quellen: Guardian, The Cornell Lab, Australian Government