In Berlin hat ein Mann in der Wohnung einer verstorbenen Bekannten Leichenteile von insgesamt vier Säuglingen gefunden. Der 49-Jährige habe die sterblichen Überreste am Mittwochabend bei der Polizei im Berliner Bezirk Charlottenburg abgegeben, teilten Generalstaatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mit.
Den Ermittlungen zufolge machte er den schrecklichen Fund bei der Auflösung der Wohnung der verstorbenen 46-jährigen Frau. Diese hatte sich laut Polizei Ende Juli das Leben genommen. Die Tote soll auch die Mutter der Säuglinge gewesen sein. Die Mordkommission hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Kleine Körper durch Verwesung zerfallen?
"Die ersten gerichtsmedizinischen Untersuchungen der Leichenteile haben heute ergeben, dass sie zu insgesamt vier Säuglingen gehören", berichtete die Polizei weiter. Die Leichenteile seien stark verwest und zum Teil skelettiert gewesen. Unter welchen Umständen die Säuglinge ums Leben gekommen sind, ist bislang noch nicht bekannt. "Wir wissen nicht, ob die Kinder tot geboren oder ob sie getötet wurden - und wenn ja, von wem", sagte ein Polizei-Sprecher. "Wir haben nur viele, viele Vermutungen."
Das Ergebnis einer von der Staatsanwaltschaft angeordneten Obduktion liege noch nicht vor, hieß es weiter. Bislang werde angenommen, dass die Babys nicht zerstückelt wurden. Die kleinen Körper seien durch die Verwesung möglicherweise zerfallen. Der Fall erinnert an die neuen toten Babys, die im Sommer 2005 auf einem Grundstück im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd gefunden wurden. Sie waren bei einer Entrümpelung in Blumenkästen, einem mit Sand gefüllten Aquarium und Eimern entdeckt worden.
Die Staatsanwaltschaft wollte zunächst keine weiteren Angaben dazu machen, in welchem Berliner Stadtteil die Frau lebte und wie ihre genauen Lebensumstände waren. Einen Verdacht oder Ermittlungen gegen den Mann, der die Leichenteile gefunden hat, gebe es aber nicht, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde.