Hamburg - Der mutmaßliche Mörder der Münchnerin Renate Gruber, die im September während ihres Urlaubs in Namibia erschossen wurde, ist aus dem Gefängnis geflüchtet, berichtet der stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Der 22-jährige George Natangwe, ein aus dem Grenzgebiet zu Angola stammender Schwarzer, war von einem Wachmann aus dem Gefängnis von Karibib geholt worden, um ins Bezirksgericht gebracht zu werden. Auf dem Fußweg dorthin soll Natangwe seinen Bewacher gebeten haben, aus einer Telefonzelle anrufen zu dürfen. Dann wurde der Wachmann von mehreren Unbekannten umringt. Natangwe gelang die Flucht.
Der Vorfall ereignete sich bereits Mitte April und wurde den deutschen Behörden nicht offiziell mitgeteilt. Den zwei Komplizen, mit denen Natangwe den Mord an der 48-jährigen Deutschen geplant und ausgeführt haben soll, wird Anfang Juni der Prozess gemacht. Nachdem sie die Tat erst gestanden hatten, plädieren sie jetzt auf nicht schuldig.
Renate Gruber hatte mit ihrem Mann, einem Münchner Polizisten, Urlaub in Namibia gemacht. Ihr Jeep war vormittags auf einer Ranch beschossen worden. Renate Gruber wurde in den Rücken getroffen, ihr Mann ins Bein. Er wurde bereits sechsmal operiert und liegt zurzeit im Krankenhaus.
