Ein 25-Jähriger ist am Mittwoch in eine Kindertagesstätte eingedrungen und hat vier Kinder mit einem Beil getötet. Der Vorfall ereignete sich in der brasilianischen Gemeinde Blumenau. Mindestens fünf weitere Kinder seien verletzt worden, bestätigt eine Sprecherin der Militärpolizei des Bundesstaates Santa Catarina der Nachrichtenagentur dpa.
Bei den Todesopfern soll es sich um drei Jungen und ein Mädchen im Alter zwischen vier und sieben Jahren handeln. Zum Tatzeitpunkt sollen sich 40 Kinder dort aufgehalten haben. Einer Mitarbeiterin war es gelungen, eine Gruppe Kinder in der Toilette in Sicherheit vor dem Angreifer zu bringen.
Blumenau: Angreifer war schon vor der Tat auffällig geworden
Blumenau liegt im Süden Brasiliens und ist eine von deutschen Einwanderern gegründete und geprägte Stadt mit etwa 360.000 Einwohner:innen. Der Täter soll aus dem benachbarten Bundesstaat Paraná stammen. Nach Angaben der Militärpolizei und der Stadt Blumenau war der 25-Jährige am Mittwochmorgen mit einem Beil bewaffnet in die private Kita eingedrungen. Er soll sich nach der Tat bei der Polizei gestellt haben.
Das Motiv des Täters ist bislang nicht bekannt. Der 25-Jährige war in der Vergangenheit bereits mehrmals auffällig geworden. Er soll unter anderem seinen Stiefvater niedergestochen hatte.
Brasilianischer Präsident: "Absurder Akt des Hasses"
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva schrieb auf Twitter: "Es gibt keinen größeren Schmerz, als den einer Familie, die ihre Kinder oder Enkelkinder verliert – erst recht bei einem Gewaltakt gegen unschuldige und wehrlose Kinder." Außerdem sprach er den Angehörigen der Opfer und der Gemeinde Blumenau sein Beileid aus. "Für jeden Menschen mit christlichen Werten ist eine Tragödie wie diese nicht hinnehmbar, ein Verhalten, ein absurder Akt des Hasses, so Lula. Blumenau rief eine 30-tägige Trauerzeit aus.

Erst vor wenigen Tagen war eine Lehrerin bei einem Messerangriff an einer Schule in São Paulo ums Leben gekommen. Auch weitere Personen wurden verletzt. Die Polizei nahm einen 13-Jährigen fest.
Quellen: Tagesschau, "Bild", dpa