Es war einmal an einem Dienstag im November. An jenem Tag begann die Odyssee eines scheinbar verschollenen Pakets, eines überforderten DHL-Mitarbeiters und eines Berliners in banger und stiller Vorfreude auf jenes Päckchen.
Obwohl es laut DHL-Statusmeldung bereits um 11:11 Uhr in ein Lieferfahrzeug beladen wurde, hieß es um 20:17 Uhr desselben Tages: "Leider war eine Zustellung der Sendung heute nicht möglich." Als mögliche Gründe hierfür wurde ein "Abbruch der Zustelltour aufgrund von Krankheit, Unfall, Überschreitung der Arbeitszeit" genannt. "Wir versuchen es am nächsten Werktag", so DHL.
Der darauffolgende Mittwoch – neuer Tag, neues Glück. Um 10:47 Uhr wird das Paket ins Fahrzeug geladen und sollte noch am selben Tag zugestellt werden. Jedoch gab es den restlichen Mittwoch über weder Neuigkeiten von DHL noch einen Paketboten an der Tür des Empfängers.
Paket wird in Dauerschleife in Fahrzeuge be- und entladen
24 Stunden später, am Donnerstag gegen 10 Uhr, wurde das Paket wieder in ein Zustellfahrzeug beladen. Und wieder: Den Tag über gibt es keine Updates in der Sendungsverfolgung.

Freitag, 18:10 Uhr: Erneut die gleiche Meldung. "Die Sendung wird für die Verladung ins Zustellfahrzeug vorbereitet." Dass das Paket noch an jenem Freitag ankommen könnte, glaubte Joachim Hesse, der Empfänger des Pakets, anscheinend nicht mehr.
Auf Twitter schreibt er: "Post in Berlin bleibt ein Glücksspiel. Mal sehen was der Samstag bringt (oder nicht bringt). Auf was tippt ihr bei meiner DHL-Lotterie - kommt das Paket Morgen an oder nicht?" Eine Userin kommentierte den Post und hoffte: "Vielleicht gibt es ja morgen diesen einen auserwählten Lieferboten, der den Loop durchbrechen kann und dir ein Happy End beschert!"
Empfänger sieht Problem nicht bei DHL-Paketboten, sondern deren Vorgesetzten
Es folgte der Samstag. Joachim Hesse wartete nach wie vor auf sein Paket. Als es am späten Nachmittag noch immer nicht da ist, nimmt er die Paketzustellung selbst in die Hand. "Meinen Abendspaziergang habe ich dafür genutzt, mein Paket zu suchen. Dank Live-Tracking habe ich den DHL-Lieferwagen aufgespürt", twittert er. Mit dem Paketboten hatte er Mitleid: "Um 16:30 Uhr war er noch 'mehr als 20 Zustellstopps' von mir entfernt – das wäre niemals angekommen."
Der Berliner bemängelt die Planung und Organisation des Paketdienstes: "Das Problem liegt in der Tat nicht am Zusteller, sondern an den Vorgesetzten, die solche Endlostouren planen. Wenn wenigstens am Folgetag mal von der anderen Seite angefangen würde, damit mal was ankommt ..."
Quellen: Twitter Joachim Hesse, TZ