Nach dem Einsturz Carolabrücke in Dresden muss komplett abgerissen werden

Der sogenannte Zug C der Carolabrücke in Dresden
Der sogenannte Zug C der Carolabrücke in Dresden mit einer Straßenbahntrasse war in der Nacht zum 11. September auf einer Länge von etwa 100 Metern eingebrochen (Archivbild)
© Robert Michael / DPA
Vor knapp drei Monaten stürzten Teile von Dresdens Carolabrücke ein. Nun steht fest: Sie ist nicht mehr zu retten. Und teuer wird der Abriss auch noch.

Nach dem teilweisen Einsturz muss die Carolabrücke in Dresden komplett abgerissen werden. Wie die "Dresdener Neuesten Nachrichten" ("DNN") berichten, ist das Bauwerk, welches 1971 eröffnet wurde, derart kaputt, dass eine Restaurierung nicht lohne.

Beim Einsturz des Brückenzugs C seien auch die Brückenzüge A und B derart in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet sei. Zusätzlich gebe es "massive Zweifel an der Tragfähigkeit der Stahlkonstruktion, die wohl von Rostschäden schwer beeinträchtigt ist", schreibt die Zeitung auf ihrer Homepage.

Abbrucharbeiten in Dresden derzeit unterbrochen

Die Carolabrücke bestand aus drei Verkehrssträngen. Der sogenannte Zug C mit einer Straßenbahntrasse war in der Nacht zum 11. September 2024 auf einer Länge von etwa 100 Metern eingebrochen.

Derzeit muss der Abriss des waagerecht liegenden Teils des Zug C der Restbrücke pausieren, wegen des steigenden Pegelstandes der Elbe. Die Baustraße im Fluss werde überspült, teilte die Landeshauptstadt mit. Am Donnerstag solle mit 2,5 Metern der Scheitelpunkt des Hochwassers erreicht werden, hieß es. "Mit Sinken des Wasserstandes kann entschieden werden, wann die Baustraße wieder ertüchtigt, und der Abbruch fortgesetzt wird", meldet die Nachrichtenagentur DPA. 

Ungeklärte Kostenfrage

Die gut 30 Meter breite Carolabrücke wurde nach der Ehefrau des sächsischen Königs Albert, Carola von Wasa-Holstein-Gottorp, benannt. Über sie verlaufen die Bundesstraße 170 und auch Straßenbahnschienen.

In einer öffentlichen Sitzung des Bauausschusses des Dresdner Stadtrates wird am Mittwoch der Zwischenbericht zur Einsturzursache vorgestellt. Der mit der Analyse beauftragte Wissenschaftler Steffen Marx von der TU Dresden präsentiert dort die bisherigen Erkenntnisse zu den Gründen, aus denen ein Strang der Dresdner Elbquerung einbrach.

Der Abriss von Brückenzug C war ursprünglich mit Gesamtkosten von sieben Millionen Euro kalkuliert worden, so "DNN". Diese dürften nun um etwa das Doppelte steigen. Unklar sei derzeit die Finanzierung eines Neubaus, der Schätzungen zufolge bis zu 140 Millionen Euro kosten dürfte.

Quellen:  "DNN" (Bezahlinhalt), MDR, mit Nachrichtenagentur DPA

km

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