Ein Kleinkind steht an einen Baum gelehnt - allein, scheinbar verzweifelt. Ein Anblick der viele Anwohner in Düsseldorf verwirrt, vor allem bei genauem Hinsehen. Denn was sich da an einen Baum lehnt, ist gar kein Kind, sondern eine Puppe. Die Kapuze ins Gesicht gezogen, eine gekrümmte Haltung, die Passanten traurig macht. Verteilt über das Stadtgebiet Düsseldorfs finden sich noch weitere Puppen, an Parklücken und Straßenlaternen – verloren in der Großstadt.
Außerirdische - oder doch australische Deko?
Doch was steckt hinter der Puppenaktion? Ein Künstler? Eine kritische Aktion? Bürger und Polizei haben bisher noch keine schlüssige Erklärung für die Puppen gefunden. "Das ist kein Thema, um das wir uns kümmern müssten. Wir wissen auch nicht, wer dahinter steckt", erklärte ein Polizeisprecher am Dienstag. Ratlosigkeit auch beim Sprecher der Stadtverwaltung: "Wir haben uns natürlich umgehört - beim Ordnungsamt und bei der Stadtreinigung: Keiner weiß etwas." Spekulationen gibt es hingegen zuhauf, sie sind Nährboden für Verunsicherung und Grusel.
Auf Facebook zeigt sich, wie unterschiedlich Passanten mit den ungewöhnlichen Puppen umgehen. Einige finden die Aktion witzig, erinnern sich an "Chucky – die Mörderpuppe" und außerirdisches Leben, andere hingegen finden die Puppen einfach nur unheimlich, die ganze Aktion krank und schreiben "Ich würde einen Schock kriegen" oder "Das ist krank und keine Kunst und ganz bestimmt nicht lustig."
Ein anderer Ansatz betrifft Autofahrer. So glauben einige, dass die Puppen die Aufmerksamkeit von Verkehrsteilnehmern auf sich ziehen und sie daran erinnern sollen, langsamer zu fahren und auf Kinder im Straßenverkehr zu achten. Aber auch Puppen-Dekoration aus Australien ist im Spekulationsangebot zu finden.