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Kein Nachwuchs mehr erwünscht Eisbären brauchen mehr Platz – "Lloyd" zieht in den Zoo Karlsruhe

Eisbär Lloyd liegt an einem trüben Dezembertag auf einem Felsen und beobachtet die Besucher im Zoo
Eisbär "Lloyd" ist am Montag von Bremerhaven nach Karlsruhe gezogen
© Carmen Jaspersen / Picture Alliance
Da der Platz für die Eisbären im Zoo Bremerhaven zu knapp wird, ist Eisbär "Lloyd" am Montag nach Karlsruhe verlegt worden. Nachwuchs soll er dort nicht zeugen.

Vor zehn Jahren kam Eisbär "Lloyd" aus dem Schönbrunner Tiergarten in Wien nach Norddeutschland. Im Zoo Bremerhaven zeugte er mit Eisbär-Dame "Valeska" insgesamt vier Nachkommen. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ist der 22 Jahre alte Eisbär am Montag in den Zoologischen Garten Karlsruhe umgezogen.

"So wie wir uns damals über die Übernahme von 'Lloyd' und 'Valeska' gefreut haben, die auch vom EEP empfohlen wurde, sind wir jetzt alle sehr traurig, Lloyd abzugeben, der uns so lange begleitet hat", zitiert der "Weser Kurier" einen Sprecher des norddeutschen Tiergartens. Das EEP koordiniert die Eisbärenzucht in den Zoologischen Gärten Europas, um die genetische Vielfalt der Tiere möglichst groß zu halten.

Zuchtstopp für Eisbären

Da in den vergangenen Jahren vergleichsweise viele Eisbär-Jungen auf die Welt gekommen sind, ist für fast alle Tiere ein Zuchtstopp erlassen worden. Wie der Zoo Karlsruhe dem SWR erläutert, liegt das auch am Ukraine-Krieg. Für die Nachkommen müssen geeignete Haltungsbedingungen und ausreichend Platz garantiert sein. Die Tiergärten in Russland und der Ukraine stehen für die Übernahme von Jungtieren aber momentan nicht zur Verfügung, weshalb es weniger Platz für Nachwuchs gibt.

"Aktuell werden wir mit ihm nicht züchten, er hat auch ein Verhütungsimplantat", erklärte der Karlsruher Zoodirektor Marco Roller zum Umzug von "Lloyd". Weibliche Gesellschaft gibt es für den Bären aber dennoch. Sein neues Zuhause teilt er sich mit "Charlotte", die seit dem Tod von Eisbär "Blizzard" das Gehege allein bewohnt.

Eisbär-Junges im Zoo
Eisbären-Nachwuchs wird es so schnell nicht wieder geben
© nph / Frisch / Picture Alliance

Am Montag sei "Lloyd" laut Berichten des SWR vom Zootierarzt in Narkose gelegt, untersucht und von einem Spezialtrupp in den Süden verbracht worden. Als der Eisbär nach der Betäubung aufwachte, startete der Transport. Alles sei reibungslos verlaufen. Nach einer Eingewöhnungsphase soll der Eisbär auf "Charlotte" treffen. Die Bären teilen sich zusammen eine 2.000 Quadratmeter große Anlage.

"Dieser Wechsel ist sinnvoll für Bremerhaven, die für ihre drei Bären nun mehr Platz haben. Und wir freuen uns, wieder zwei Eisbären in Karlsruhe halten zu können", sagt Zoodirektor Matthias Reinschmidt. "'Lloyd' wird in eine sehr gute Haltung mit viel Platz abgegeben und 'Valeska' und die Zwillinge freuen sich über mehr Spielfläche", bestätigt der Sprecher des Zoos Bremerhaven.

Quellen: NDR, SWR, "Weser Kurier"

lhi

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