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Schmiergeld-Affäre Elite-Uni Yale feuert Studentin, weil ihre Eltern den Fußballtrainer bestachen

Yale University feuert Studentin nach Schmiergeld-Affäre
Die Yale University in New Haven hat zwei Wochen nach dem Schmiergeld-Skandal um mehrere US-Elite-Unis erstmals die Zulassung für eine Studentin zurückgezogen. (Symbolbild)
© EDUARDO MUNOZ ALVAREZ / Getty Images
Die Yale University hat im Zuge der Schmiergeld-Affäre um Elite-Unis in den USA eine Studentin gefeuert. Ihre Eltern hatten 1,2 Millionen Dollar für ein gefälschtes Sport-Profil ihre Tochter gezahlt.

Mit einem großzügigen Scheck wollten die Eltern einer Studentin dem - mittlerweile ehemaligen - Trainer des Frauen-Fußballteams der US-Elite-Universität Yale (Bundesstaat Connecticut) etwas auf die Sprünge helfen. Die Idee: Der Coach sollte in einem Schreiben die - offenbar nicht vorhandenen - fußballerischen Fähigkeiten der jungen Frau anpreisen und einer Kommission empfehlen, sie für ein Studium in Yale zuzulassen. Rund 400.000 Dollar soll der Coach dafür von Drahtzieher William Rick Singer erhalten haben. Der erstellte demnach bereits im November 2017 das Fake-Profil der Frau, in dem sie unter anderem als Co-Kapitän eines Profi-Teams vorgestellt wurde. Ein Jahr später wurde sie tatsächlich aufgenommen.

Der Fall flog auf - auch weil vor zwei Wochen bekannt geworden war, dass Dutzende Prominenten, darunter Felicity Huffman, Star aus der amerikanischen TV-Serie Desperate Housewifes, mit großzügigen Geschenken versucht haben, ihre Sprößlinge an sogenannten Elite-Universitäten wie Yale, Stanford oder Georgetown unterzubringen. Die Bundespolizei FBI nahm im Zuge der Ermittlungen etwa 50 mutmaßliche Täter fest.

Uni prüft Vorwürfe und zieht Zulassung zurück

Wie US-Medien am Dienstag berichteten, hat Yale nun die Zulassung für das vermeintlich große Fußballtalent widerrufen. "Wir haben die Vorwürfe geprüft und ziehen die Zulassung der Studentin wegen eines betrügerischen Empfehlungsschreibens zurück", heißt es in einem offiziellen Statement von Peter Salovey, Präsident der Yale University. Die Eliteschmiede an der US-Ostküste ist damit das erste College, das im Zuge dieser Schmiergeldaffäre eine Studentin feuert. Der Fußballtrainer flog demnach schon im April 2018 auf, wurde vom FBI festgenommen und soll seitdem mit den Behörden kooperieren.

Drahtzieher kassierte mehr als 25 Millionen Dollar

Auch Drahtzieher Singer, offenbar Dreh- und Angelpunkt des vor zwei Wochen aufgeflogenen Skandals rund um die Hollywood-Größen Huffman und Lori Loughlin (Full House), ist mittlerweile geständig. Er ist Gründer der Studienberatungs- und Coachingfirma "The Key" und hat laut Anklage seit 2011 über 25 Millionen Dollar eingenommen, die als Spenden getarnt waren und als Schmiergeld an Sporttrainer oder Hochschul-Mitarbeiter weitergereicht wurden. Wie der zuständige Staatsanwalt Andrew E. Lelling erklärte, soll Singer zum Beispiel für Dokumente gesorgt haben, die die Kinder als Athleten zeigten, etwa durch Bildmontagen oder gestellte Fotos.

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js DPA

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