Warme Kleidung hat jetzt erstmal ausgedient: Deutschland erwartet die erste Hitzewelle des Jahres. Am Dienstag werden die 30 Grad lediglich angekratzt, doch bis zum Donnerstag klettern die Höchsttemperaturen immer weiter nach oben und erreichen dann mehr als 30 Grad.
Allerdings hat die Wärme auch ihre Schattenseite: Einzelne Gewitter sind möglich, teils auch mit Starkregen. Für Mittwoch sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) den ersten heißen Tag des Jahres mit 30 Grad voraus. Am wärmsten soll es dann in der Lausitz und im Südwesten Deutschlands werden.
Der Mai im sommerlichen Endspurt
Bisher war ausgerechnet der Mai statistisch gesehen zu kalt: Die ersten drei Wochen des Monats seien im Schnitt 1,4 Grad kälter gewesen als im langjährigen Mittel, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. "Jetzt holt der Mai auf." Die Temperaturen der nächsten Tage liegen um rund zehn Grad über dem Niveau, das zu dieser Zeit normal wäre.
Die Hitze ist dem Zusammenspiel von Tief "Zeynep" und Hoch "This" zu verdanken, wie Meteorologin Anna Wieczorek erklärte. Das Tief westlich von Deutschland drehe sich gegen den Uhrzeigersinn, das Hoch reiche von Südskandinavien bis Afrika und drehe sich im Uhrzeigersinn - beide schaufeln dann warme Luft aus dem Süden ins Land.
Kuriose Namen kommen aus Berlin
Die meteorologischen Akteure über Europa haben diesmal eigentümliche Namen: "This" heißt das aktuelle Hochdruckgebiet, "Zeynep" das Tief. Beides sind Vornamen, dies sei schließlich die Grundvoraussetzung für die Taufe, sagte Julia Sieland vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin.
"This" ist demnach ein männlicher Vorname aus Skandinavien, "Zeynep" ein weiblicher aus dem arabischen Raum. Mit beiden hatten die studentischen Mitarbeiter der Abteilung "Wetterpate" einige Recherchearbeit, denn in Zweifelsfällen wird bei Standesämtern nachgefragt, ob es sich tatsächlich um Vornamen handelt.
Seit 1954 vergibt das Institut Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete, die das Wetter in Mitteleuropa beeinflussen. Jährlich werden die Geschlechter gewechselt - in diesem Jahr bekommen alle Tiefs weibliche Namen, alle Hochs männliche.