Anfangs hielten Experten das Grab in der Grafschaft Essex noch für die Ruhestätte von König Saeberht, der im Jahr 616 begraben wurde. 15 Jahre und zahlreiche Untersuchungen später sind sich die Forscher jedoch sicher, dass es sich um das "britische Gegenstück zum Tutanchamun-Grab" handelt.
Experten werten Grabstätte in Essex aus
Spezielle Radiokarbonmessungen haben ergeben, dass die Gebeine zu einem Mann gehören müssen, der zwischen 575 und 605 verstorben ist. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die sterblichen Überreste von Seaxa, dem Bruder von König Saeberht von Ostanglien, in der Grabkammer liegen. Somit handelt es sich – laut Sophie Jackson vom Londoner Museum für Archäologie – um "das älteste christliche Prinzengrab aus angelsächsischer Zeit".
Neben den Knochen des Prinzen wurden zudem zahlreiche Artefakte in der Grabstätte sichergestellt: rund 40 Grabbeigaben, die teilweise aus anderen Ländern stammen sollen. Darunter u.a. eine Leier, eine alte Holzkiste mit Malereien, die Schätzungen zufolge 1400 Jahre alt ist, sowie ein Krug aus Syrien.
Gebaut wurde die Kammer in 113 Tagen, so die Einschätzung der Experten.
