Festnahme von sieben US-Soldaten im Iran Behörden dementieren Medienberichte

Wirbel um eine angebliche Festnahme von US-Soldaten: An der Grenze zu Pakistan sollen sieben US-Militärs inhaftiert worden sein. Sowohl iranische Behörden als auch die USA dementieren die Medienberichte. Und selbst die ursprüngliche Quelle scheint sich nicht mehr sicher zu sein.

Iranische Behörden haben die Festnahme von sieben US-Soldaten an der Grenze zu Pakistan dementiert. Der TV-Sender El Alam berichtete am Sonntag unter Berufung auf einen iranischen Regierungsvertreter, "kein amerikanischer Soldat" sei festgenommen worden. Die den Revolutionsgarden nahestehende Website Javanonline.ir hatte zuvor gemeldet, "vor kurzem" seien im Grenzgebiet zu Pakistan sieben US-Soldaten gefasst worden. Die US-Soldaten hätten versucht, in den Iran einzudringen, berichtete die Internetseite ohne Angaben von Quellen. Demnach wurden die sieben Männer in Begleitung von zwei Iranern festgenommen, denen jedoch die Flucht gelangen sei. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge im Südosten des Landes in der Provinz Sistan-Balutschistan.

"Kein amerikanischer Soldat wurden festgenommen", sagte der Generalgouverneur der Provinz Sistan-Balutschistan, Ali Mohammed Asad, dem arabischsprachigen Fernsehsender El Alam. "Wir dementieren das." Demnach wies auch ein Vertreter der Grenztruppen den Bericht der Internetseite zurück. Auch das Pentagon erklärte, es werde kein US-Soldat vermisst.

Internetseite zieht Meldung zurück

Javanonline.ir nannte in seinem Bericht keine Details zu dem Zeitpunkt des Vorfalls. Unerwähnt blieb auch, ob die US-Soldaten noch festgehalten würden. Nach dem Dementi der Behörden zog die Webseite die Meldung zurück. Die Internetseite steht den Revolutionsgarden nahe. Die Elitetruppe ist eine der zentralen Stützen der Islamischen Republik.

Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA sind seit der Islamischen Revolution von 1979 gespannt. Beide Länder unterhalten seitdem keine diplomatischen Beziehungen mehr. Die USA und andere westliche Länder haben die Führung in Teheran im Verdacht, mit seinem Nuklearprogramm den Bau von Atomwaffen anzustreben, was Teheran bestreitet. In der Vergangenheit sorgten zwischen Teheran und Washington zudem immer wieder Festnahmen von Staatsbürgern des jeweils anderen Landes für Spannungen.

Eine US-Gefangene auf dem Weg in die Heimat

Irans Präsident Präsident Mahmud Ahmadinedschad forderte erst kurz vor den Meldungen über die angebliche Festnahme im US-Fernsehsender ABC News die Freilassung von acht in den USA festgehaltenen Iranern. Vor wenigen Tagen wurde die seit einem Jahr in Iran festgehaltenen US-Bürgerin Sarah Shourd freigelassen. Sie war am Sonntag vom Oman aus, das in ihrer Affäre vermittelt hatte, auf dem Weg in ihr Heimatland. Zwei mit ihr festgenommene US-Bürger sind noch immer im Iran in Haft.

US-Außenministerin Hillary Clinton sagte laut vorab veröffentlichten Interviewaussagen ebenfalls auf ABC News, sie hoffe auf eine Machtergreifung durch "verantwortungsvolle Führer" im Iran. Sie setze dabei auf Initiativen aus der iranischen Gesellschaft. "Ich hoffe, es wird Anstrengungen geben aus dem Inneren des Irans heraus, durch verantwortungsvolle zivile und religiöse Führer, um die Kontrolle über den Staatsapparat zu übernehmen."

Derzeit würden im Iran das Militär und die Revolutionsgarden ihren Einfluss ausdehnen, analysierte die US-Außenministerin. Die US-Regierung erhalte zunehmend Berichte aus dem Iran, dass die Menschen mit der Entwicklung nicht zufrieden seien. Selbst Iraner, die zunächst eigentlich mit der islamischen Regierung sympathisiert hätten, würden sich zunehmend abwenden.

AFP
swd/AFP

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