Gelsenkirchen Tresor-Einbrecher erbeuten 30 Millionen Euro – Ermittler haben konkrete Spur

Aufgebrachte Kunden sammeln sich vor der ausgeraubten Sparkasse in Gelsenkirchen.
Großer Tumult vor ausgeraubter Bank in Gelsenkirchen – Polizei sichert Filiale
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Christoph Reichwein/dpa
Rund 3200 aufgebrochene Schließfächer und geschätzte 30 Millionen Euro Beute in Gelsenkirchen – wer steckt dahinter? Die Behörden haben offenbar schon Hinweise vorliegen.

Bei dem Einbruch in den Tresorraum einer Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen haben die Täter nach erster Schätzung von Ermittlern rund 30 Millionen Euro erbeutet. 

Es seien 3200 Schließfächer aufgebrochen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Mehr als 2500 Geschädigte seien betroffen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Die Ermittler gehen einer konkreten Spur nach. Zeugen gaben Hinweise auf mehrere Männer, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit großen Taschen im Treppenhaus eines angrenzenden Parkhauses gesehen worden seien, teilte die Polizei mit.

Videobilder aus dem Parkhaus zeigten einen hochmotorisierten schwarzen Wagen, der am frühen Montagmorgen das Parkhaus verlassen habe. Im Auto hätten maskierte Täter gesessen, von denen einer die Schranke zur Ausfahrt betätigt habe, teilte die Polizei weiter mit. Das Kennzeichen an dem Fahrzeug sei zuvor in Hannover entwendet worden.

Spektakulärer Coup

Über 95 Prozent der Kunden-Schließfächer seien aufgebrochen worden, teilte die Sparkasse auf ihrer Internetseite mit. Es dürfte sich damit um einen der größten Coups bei einem Einbruch in der bundesdeutschen Kriminalgeschichte handeln. Der spektakuläre Einbruch war durch einen Brandmeldealarm entdeckt worden.

Nach dem Einbruch wächst der Unmut unter den besorgten Kunden. Am zweiten Tag in Folge versammelte sich eine große Menschenmenge vor der Sparkassenfiliale im Stadtteil Buer, die Informationen erhalten wollten.

Tumult am Eingang der Sparkasse in Gelsenkirchen

Die Zahl der in der Kälte wartenden Menschen vor der Bankfiliale stieg am frühen Vormittag wieder auf schätzungsweise 200 an, wie ein dpa-Reporter berichtete. "Wir wollen rein, wir wollen rein!", forderte lautstark ein Sprechchor. 

Die Lage drohte zu eskalieren. Mehrere Menschen stürmten an Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma vorbei in den Vorraum der Sparkasse. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagenbesatzungen an, sicherte den Eingang und machte wiederholt die Durchsage: "Die Bank bleibt heute geschlossen, Informationen auf der Website der Sparkasse. Gehen Sie nach Hause."

Ersten Erkenntnissen zufolge erfolgte der Vorstoß der Täter über ein Parkhaus. Der Weg führte durch mehrere Türen in einen Archivraum, an dessen Wand schließlich ein Durchbruch zu dem Tresorraum erfolgte. Dabei kam ein Spezialbohrer zum Einsatz. Die Polizei hatte am Montag die Spuren am Tatort gesichert.

Auf ihrer Website bat die Sparkasse darum, von einem Besuch vor Ort abzusehen. "Aktuell klären wir mit der Versicherung, wie die Schadensabwicklung so kundenfreundlich wie möglich erfolgen kann. Dazu werden wir alle betroffenen Kundinnen und Kunden informieren", hieß es.

Der Artikel wurde aktualisiert.

epp

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