London (AP) Graf Gottfried von Bismarck, einer der Nachfahren des "Eisernen Kanzlers", ist im Alter von 44 Jahren in London gestorben. Wie die britische Polizei am Mittwoch mitteilte, wurde der Ururenkel des einstigen Reichskanzlers Otto von Bismarck am Montag tot in seiner Wohnung im Londoner Stadtteil Chelsea gefunden. Britischen Medienberichten zufolge starb er an einer Überdosis Heroin. Die polizeilichen Ermittlungen zur Todesursache dauerten an.
Graf Gottfried Alexander Leopold von Bismarck-Schönhausen wurde 1962 geboren, er wuchs in Deutschland und der Schweiz auf, später studierte er an der Universität Oxford in England. Dort war er für seinen extravaganten Lebensstil und seine Partys bekannt, bei denen er manchmal auch in Lederhosen auftrat. In seinen Wohnungen gab es schon zwei Todesfälle. So starb 1986 Olivia Channon, die 22-jährige Tochter von Industrieminister Paul Channon in Bismarcks Bett in Oxford an einer Überdosis Heroin. Anklage gegen Bismarck wurde damals nicht erhoben.
Familie Bismarck tief betroffen
Den zweiten Todesfall gab es im August vergangenen Jahres, als der 38-jährige Anthony Casey während einer Party von der Terrasse der Londoner Wohnung Bismarcks zu Tode stürzte. Der Gerichtsmediziner Paul Knapman berichtete damals, in einem der Zimmer habe wohl eine Schwulenparty stattgefunden. Der Todesfall wurde als Unfall eingestuft.
Die Familie Bismarck erklärte am Mittwoch, sie sei tief betroffen und bitte um Rücksicht auf die Privatsphäre des Verstorbenen und der Trauernden. Die Beisetzung werde im engsten Familienkreis stattfinden. "Graf Gottfried war ein wunderbarer Mensch, der sich nach seinem Studienabschluss verschiedenen beruflichen Herausforderungen stellte", hieß es in der Mitteilung. Zuletzt habe er als Finanzmanager in London gearbeitet. Der Verstorbene sei seit vielen Jahren wegen Epilepsie in Behandlung gewesen
