Gemeinsam mit anderen Klimaaktivisten hat Greta Thunberg am Dienstag in London gegen ein Treffen von Energiemanagern demonstriert. Berichten zufolge wurde die 20-jährige Schwedin dabei festgenommen. Auf Bildern in sozialen Medien war zu sehen, wie sie von Beamten weggeführt wurde.
Scotland Yard teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur lediglich mit, es habe zunächst sechs Festnahmen wegen Verkehrsbehinderung gegeben. Später seien 14 weitere Personen wegen Verstößen gegen die Auflagen der Polizei festgenommen worden. Die Demonstranten hatten nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA versucht, den Zugang zu einem Hotel in der Innenstadt zu blockieren.
Greta Thunberg attackiert Öl- und Gasunternehmen
Die Aktivisten werfen Öl- und Gasunternehmen vor, die Umstellung auf erneuerbare Energien aus eigenem Profitinteresse aufzuschieben. "Sie haben hinausgezögert, abgelenkt und die Ursachen des Klimawandels geleugnet", sagte Thunberg PA zufolge. Obwohl sich die Industrie, die mit fossilen Brennstoffen ihr Geld verdiene, den Konsequenzen ihrer Geschäftsmodelle bewusst gewesen sei, habe sie nichts unternommen, kritisierte Thunberg. Die Welt ertrinke in fossilen Brennstoffen. "Unsere Hoffnungen und Träume und unser Leben werden von einer Flut von Greenwashing und Lügen weggespült", fügte Thunberg hinzu. Auf Schildern stand zum Beispiel "Stop new oil and gas" ("Stoppt neues Öl und Gas") und "Wrong side of history" (etwa: "Auf der falschen Seite der Geschichte").
Bei der dreitägigen Konferenz "Energy Intelligence Forum" sollen eine Reihe von Branchengrößen sprechen, darunter Shell-Chef Wael Sawan, sein Amtskollege beim französischen Konzern TotalEnergies, Patrick Pouyanne, und der Chef von Saudi Aramco, Amin Nasser. Die Demonstranten prangerten an, dass die meisten Gewinne der Industrie wieder in schmutzige Energie fließen, die den Klimawandel verschärfe.
Thunberg gilt als das Gesicht der weltweiten Klimabewegung. Als 15-Jährige hatte die Schwedin damit begonnen, sich freitags während der Unterrichtszeit vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für effektivere Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Streik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus. Mittlerweile hat Thunberg ihre Schulstreiks beendet, da sie ihren Abschluss gemacht hat.