Großes Glück im Unglück hatten am Donnerstagmorgen mehrere Passagiere einer Fähre im Hamburger Hafen. Ein im Internet kursierendes Video zeigt, wie die Fähre im Sturm frontal von einer wuchtigen Welle erfasst wird, ehe die Frontscheibe des Schiffes zerberstet und eine große Menge Wasser ins Innere fließt. Glücklicherweise sei bei dem Vorfall keiner der Fahrgäste ernsthaft verletzt worden, wie Tobias Haack, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Hadag, dem stern sagte.
Seinen Angaben zufolge war das Schiff der Linie 68 von Teufelsbrück auf dem Weg in Richtung Anleger des nahegelegenen Airbus-Werks, als die Welle gegen die Scheibe prallte. Ein Sprecher von Airbus teilte dem stern auf Anfrage schriftlich mit, dass man von drei verletzten Passagieren Kenntnis habe. Diese seien sofort nach dem Anlegen durch den medizinischen Dienst des Unternehmens versorgt worden und befänden sich in weiterer Behandlung.
Hadag-Geschäftsführer Haack sagte, man stehe mit Airbus in Kontakt, um weitere Informationen zum Gesundheitszustand der Passagiere zu erhalten. Gleichzeitig betonte er, dass das Eindringen des Wassers zwar spektakulär aussehe, "für die Fahrgäste oder das Schiff bestand jedoch zu keinem Zeitpunkt Gefahr durch das Wasser". Nun soll geklärt werden, warum die Scheibe durch das Wasser geborsten sei. Die Scheiben sollten eigentlich "seeschlagfest" sein. Es handele sich um Sicherheitsglas, das zerbröselt sei. Das Schiff sei eine sogenannte Bügeleisen-Fähre des Typs 2000.
Hamburger Fährbetreiber: "So einen Fall noch nie gehabt"
Die Hadag reagierte am Mittwochmorgen zeitweise mit geänderten Fahrplänen auf den durch Sturmtief "Ylenia" verursachten hohen Wellengang. Zudem wurden kleinere Fähren vorsorglich aus dem Betrieb genommen. Auch wenn man Erfahrungen mit hohem Wellengang habe, habe man "so einen Fall noch nie gehabt", sagte Haack. Laut einem Sprecher der Polizei Hamburg habe sich der Vorfall auf der Elbe gegen 8.40 Uhr ereignet, berichtet das "Hamburger Abendblatt".