Hundestrand Baubeach ist Italiens Hundeparadies

Der Kanzler will nicht, die Hunde wollen umso mehr: nach Italien. Am Baubeach, dem Hunde-Strandbad in der Nähe von Rom, können die Vierbeiner nach Belieben baden und toben.

Kira liegt zufrieden im Schatten. Geschützt von einem gelben Mini-Sonnenschirm döst sie im Sand, während Teo, Daisy und Pluto unbeschwert im Wasser herumtollen. Kira ist ein schwarzer, dreijähriger Neufundländer und befindet sich dank ihres Herrchens im Paradies der Vierbeiner: Baubeach. «Bau» ist das italienische Wort für «Wau» - und gewaut, gebellt und gekläfft wird in Baubeach an allen Ecken. Der Strand, der 30 Kilometer von Rom entfernt in der Nähe des Städtchens Maccarese liegt, ist eine Badeanstalt, die ganz auf den Hund ausgerichtet ist. "Wir kommen hier jeden Sommer hin. Für Kira wollen wir immer nur das Beste", sagt der Römer Nando.

Hunde-Strandbad beliebt im In- und Ausland

Baubeach gibt es seit 1998. In kürzester Zeit hat sich das Hunde- Strandbad zu einem Riesen-Erfolg gemausert und zählt heute unzählige Stammgäste aus Italien und dem Ausland. In der Hochsaison im Juli und August spielen, rennen und springen täglich über 100 Vierbeiner im weißen Sand, frei und übermütig, denn oberstes Gebot ist: Hundeleinen strengstens verboten.

Nur freilaufende Hunde

Die italienische Gesetzgebung sieht vor, dass Hunde in Badeanstalten grundsätzlich angeleint werden müssen - sonst drohen Geldbußen von bis zu 300 Euro. Chiara, Roberto und ihr Mischling Shot sehen Baubeach deshalb geradezu als ein Geschenk des Himmels: "Wir wüssten nicht, wo wir sonst mit Shot baden gehen sollten. Hier kann er alles machen, was er will, frei herumlaufen und im Wasser schwimmen», sagen die beiden Hundenarren. "Jedes Mal, wenn wir nach Baubeach kommen, verändert sich unser Hund total", stimmt Gianfranco zu, der seinen Liebling gerade mit einer kühlen Dusche erfrischt. «Er spielt und tollt herum und sieht einfach glücklicher aus."

Idee von einer hundeliebenden Schriftstellerin

Die Idee zu dem "tierisch" schönen Strandbad stammt von der Schriftstellerin und Hunde-Besitzerin Patrizia Daffiná. "In den Wintermonaten habe ich stets lange Spaziergänge am Meer mit meinem Hund gemacht. Aber im Sommer geriet ich immer wieder in Diskussionen mit intoleranten Badegästen. Mein Tier war einfach nirgendwo willkommen, deshalb habe ich mich entschieden, meinen eigenen Strand zu eröffnen", sagt sie. Die Nachricht verbreitete sich rasch. Dutzende Herrchen wurden umgehend Mitglieder von Baubeach. Die Webseite des Hundeparadieses wird mittlerweile jährlich von zehntausenden Interessenten angeklickt. Und am Strand werden nicht nur Hunde-Freundschaften geschmiedet, sondern auch Herrchen und Frauchen kommen sich näher.

Strand ist sauber

Obwohl Baubeach keine luxuriöse Einrichtung mit schicken Cocktail- Bars und Disko-Rummel ist, fällt sofort ins Auge, wie sauber der Strand trotz seiner vierbeinigen Stammgäste ist. Da sind die Organisatoren pingelig. Deshalb wird jedes Herrchen mit einer kleinen Schaufel und Plastiktütchen ausgestattet, in die die «Hunde- Geschäfte» umgehend abgefüllt werden. Läufigen Hündinnen und aggressiven Tieren ist der Eintritt verboten. Dafür stehen den Vierbeinern für den Jahresbeitrag von zehn Euro und einem Hunde-Eintrittspreis von vier Euro aber auch jederzeit einfühlsame Veterinäre zur Verfügung; weitere Extras sind ein Wassernapf, ein kleiner Sonnenschirm, Duschen und auf Wunsch sogar Massagen. Ein besonderer Leckerbissen ist die Süßwasser-Lagune des Flusses Arrone, in dem sich die bellenden Gäste mit Vorliebe tummeln.

"Magischer Ort" für Hunde

"Wir wollten einen magischen Ort schaffen, an dem wir den Hunden - und auch den Menschen - eine Dimension der Natürlichkeit und der Freiheit wiedergeben können, die sonst von den strengen Verboten des Alltags erstickt wird", sagt Daffiná. Kira scheint das zu gefallen. Sie räkelt und streckt sich unter ihrem Schirmchen, schnauft kurz und trottet dann gemächlich zum Wasser.

DPA

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos