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Uni-Aufnahmeprüfungen Japans Polizei warnt vor sexueller Belästigung in überfüllten U-Bahnen

Menschen stehen in einem U-Bahn Waggon in Japan
Sexuelle Belästigung in Form von Grapschen ist in Japans vollen U-Bahnen ein verbreitetes Problem
© Hiro Komae / Picture Alliance
An den landesweiten Aufnahmeprüfungen für Universitäten in Japan nehmen hunderttausende Schüler:innen teil. Die Polizei nahm dies zum Anlass, vor grapschenden Männern zu warnen, die die überfüllten U-Bahnen ausnutzen.

Japans Polizei warnt Schülerinnen anlässlich der nationalen Aufnahmeprüfung für die Universitäten vor U-Bahn-Grapschern. An Tokios Zentralbahnhof Shinjuku mit seinen täglich Millionen von Fahrgästen forderte die Polizei vor Beginn der zweitägigen Tests, an denen landesweit Hunderttausende Schülerinnen und Schüler zeitgleich teilnehmen, ein Ende des "Chikan" (Grapscher)-Problems, wie die Zeitung "Nikkan Sports" am Mittwoch meldete. In Japans chronisch überfüllten U-Bahnen können Frauen leicht Opfer von Grapschern werden. "Chikan" ist ein so ernstes Problem, dass es zu bestimmten Zeiten Abteile nur für Frauen gibt.

Die zwei Prüfungstage entscheiden über die universitäre Zukunft und somit auch über die Karriere der jungen Japanerinnen und Japaner. Entsprechend groß ist der Stress für die jungen Menschen. So werden die Verkehrsmeldungen und Wettervorhersage genau verfolgt, um ja sicher zu gehen, am Tag des Prüfungsbeginns in den nationalen Prüfungszentren erscheinen zu können. Hotels im Umkreis sind ausgebucht. Ausnahmen werden nur im Krankheitsfall mit ärztlichem Attest gemacht.

Hartes Vorgehen gegen Japans U-Bahn-Grapscher

Japans U-Bahn-Grapscher wissen, dass die jungen Menschen alles tun, um zum Test zu erscheinen: Laut der Zeitung gebe es im Internet immer wieder bösartige Beiträge wie einen im Vorjahr, in dem jemand geschrieben habe: "Die Prüflinge melden das nicht, man kann sie so viel begrapschen wie man will". Die Polizei geht hart gegen Täter in Zügen vor, Verurteilten droht Haft. Um nicht verdächtigt zu werden, behalten manche Männer ihre Arme in den vollen Bahnen ständig oben.

Lars Nicolaysen, ckön DPA

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