Mehr als acht Monate musste die Narrenkappe im Schrank bleiben - doch an diesem Dienstag melden sich die Jecken zurück. Es darf wieder geschunkelt werden, am 11.11. um 11 Uhr 11 hat die neue Saison begonnen, oder, so der korrekte karnevalistische Ausdruck: die neue Session. "Jetzt ist die Zeit der Trockenübungen vorbei", freut sich Sigrid Krebs vom Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823.
In der Domstadt hat das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau die neue Session auf dem Heumarkt in der Innenstadt eröffnet. Das Motto heißt diesmal "Unser Fastelovend - himmlisch jeck" ("Unser Karneval - himmlisch verrückt"). Die Düsseldorfer lassen sich von dem Motto "Do bes de platt" ("Jetzt bist du sprachlos") inspirieren. Auf dem Rathausplatz hat die schelmische Traditionsfigur Hoppeditz erstmals den neuen Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) aufs Korn genommen. Auch in vielen anderen Städten hat am 11.11. die fünfte Jahreszeit begonnen. So etwa in der dritten Karnevalshochburg am Rhein - Mainz, dort unter dem Motto "Mainzer Fastnacht - Freude pur". Die Session dauert diesmal relativ lange - Aschermittwoch ist am 25. Februar 2009. Die Session 2007/2008 endete dagegen schon am 6. Februar.
Richtig gefeiert wird ab Januar
Im Rheinland wirft das karnevalistische Treiben übrigens schon länger seine Schatten voraus. An Kölner Schulen begannen schon kurz nach den Sommerferien die Vorbereitungen für die Karnevalszüge im Februar. "Eigentlich kommt die Pappnase dann nach dem 11.11. aber noch mal in den Koffer zurück", erläuterte Sigrid Krebs. "Der Karneval gehört gerade in Köln eigentlich zum Kirchenjahr und steht auf gar keinen Fall in Konkurrenz zu Advent und Weihnachtszeit." Erst Anfang Januar gehe es dann so richtig los.
Die verschlechterte wirtschaftliche Situation werde sich kaum auf den Karneval auswirken, meinte Krebs. Für die Sitzungen gebe es schon zahlreiche Reservierungen: "Der Kölner Karneval hat schon ganz andere Zeiten überstanden."