Kriegsmode Frontberichte in Himbeer-Tönen

Nicht nur die US-Strategie am Golf wird derzeit heftig kritisiert. Schlagzeilen macht auch die Kleidung von Pentagon-Sprecherin Victoria Clarke bei den beinahe täglichen Pressekonferenzen. Clarke hat ein Faible für ausgefallene Pink-Schattierungen.

Wie das Verteidigungsministerium bestätigt, sind inzwischen Beschwerden über die kühnen Outfits der Sprecherin eingegangen. Vor allem Männer beklagten sich, dass die Farbenfreude von "Tory" zu Kriegszeiten nicht angebracht sei. Die Verkündung ernster Nachrichten in Himbeer-Tönen, Mandarine oder gar Feuerwehr-Rot müsse sich von selbst verbieten. Das Fass zum Überlaufen brachte offensichtlich Clarkes Kostümjacke vom vergangenen Sonntag: Die rechte Seite war rosa, die linke braun. Der überwiegend mausgrau gehaltenen Journaille stockte der Atem.

Mit starken Farben Entmutigung vermeiden

Die "Washington Post" brach unterdessen eine Lanze für die Blondine mit dem burschikosem Schopf. Man könne zwar über Clarkes Gefallen an pink-karierten Jacken ("passend für einen Ostersonntag- Gottesdienst") streiten, hieß es am Freitag in einer Kolumne. Aber die starken Farben hätten etwas für sich. Sie vermieden es, dass die Sprecherin bei der Übermittlung trauriger Nachrichten "entmutigend" wirke. Und schließlich sei sie auch kein Kaplan.

Aber vielleicht hat die Farben-Wahl von Victoria Clarke ja auch überhaupt nichts mit Vorlieben oder Überlegung zu tun, wie das Blatt zu bedenken gab. Es zitierte jedenfalls einen Pentagon-Beamten mit den Worten, die Sprecherin sei schlicht farbenblind.

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