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Kurzfilm "Beauty" Künstler haucht alten Meisterwerken neues Leben ein

Rino Taglifierro stellte sich klassische Malereien oft in Bewegung vor. In seinem Film "Beauty" hat der Filmemacher genau das umgesetzt - und die Bilder der alten Meister so völlig neu inszeniert.
Von Linda Richter

Alles begann mit einem Bild: Eine nackte Göttin steigt aus einer Muschelschale am Meer, die Arme streckt sie in den Himmel. "Eine Explosion von Schönheit, Sinnlichkeit und Anmut", schwärmt Rino Stefano Tagliafierro von Bougueraus Gemälde "Die Geburt der Venus". Es war die erste Malerei, die der Animationskünstler für seinen Kurzfilm "Beauty" animieren wollte.

"Beauty" nimmt den Zuschauer mit zu 118 Meisterwerken der Kunst. Das Besondere: Die Figuren in den Gemälden bewegen sich, sie atmen und lachen - sie wirken lebendig. "Angst, Begehren, Schmerz und Liebe, ich wollte das Spektrum der Gefühle darstellen und die klassische Kunst macht sie am Besten sichtbar", sagt Tagliafierro über seinen Film.

Zunächst wählt der 33-Jährige Werke von William-Adolphe Bouguereau und Caravaggio. "Die Stimmung in ihren Bildern war das, was ich zeigen wollte." Dann folgen Gemälde anderer Meister: Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Rembrandt - insgesamt hat Tagliafierro Gemälde von mehr als 50 Malern zusammengestellt.

"Die Essenz des Fühlens"

Rino Tagliafierro will in "Beauty" das breite Spektrum der Gefühle darstellen. Der 33-Jährige arbeitet als Musikvideo- und Werbefilmmacher in Mailand.

Ein Effekt macht die Figuren lebendig

Für die Bewegung sorgt ein Animationseffekt: In einem Bildbearbeitungsprogramm schneidet der Mailänder Künstler die einzelnen Figuren aus den Gemälden aus. Die freiliegenden Flächen der Hintergründe zeichnet er am Computer nach. Dann wird das Bild wieder zusammen- und in Bewegung gesetzt. Die einzelnen animierten Werke zeigt Taglifierro auf seiner Webseite.

Fünf Monate arbeitete der Künstler an dem Zehnminüter - in seiner Freizeit. Vor zwei Wochen veröffentlichte er das Video schließlich auf der Videoplattform Vimeo. Mehr als drei Millionen Nutzer haben den Film seitdem gesehen. Medien aus Italien, England und den USA berichteten über ihn. Eine Reaktion, mit der der junge Künstler nicht gerechnet hatte. Und die ihm Mut macht: In diesem Jahr will Tagliafierro seinen Film auch bei internationalen Festivals einreichen.

Linda Richter

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