Pinselattacke auf Brandenburger Tor "Anzeige und Rechnung für die Reinigung kommen" – Berlins Bürgermeister kündigt harte Gangart gegen Letzte Generation an

Die Letzte Generation hat das Brandenburger Tor erneut mit Farbe beschmiert
Die Letzte Generation hat das Brandenburger Tor erneut mit Farbe beschmiert
© Annette Ried / DPA
Das Brandenburger Tor bleibt so was wie der Liebling der Letzten Generation. Nachdem just die letzten Schmierereien entfernt werden, hat die Protestbewegung den Farbpinsel schon wieder in der Hand. Berlins Bürgermeister will das nicht hinnehmen.

Klimaaktivisten haben am Donnerstag erneut das Brandenburger Tor mit oranger Farbe beschmiert. Mitglieder der Gruppe Letzte Generation bemalten am Donnerstag die Westseite des Tores mit Pinseln – während zugleich auf der Ostseite weiterhin das Gerüst steht, mit dem sehr aufwendig und teuer noch die Farbreste aus dem September entfernt werden. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kündigte im Internet an: "Wer die Berlinerinnen und Berliner so verachtet, wird die Konsequenzen spüren. Anzeige und Rechnung für die Reinigung kommen."

Die Farbe wurde von den Klimaaktivisten diesmal nicht großflächig aus Feuerlöschern versprüht, sondern nur auf zwei Säulen etwa in Kopfhöhe aufgemalt. Polizisten waren sehr schnell vor Ort. Zwei Täter seien "beim Beschmieren des Brandenburger Tores mit Farbe durch unsere Kräfte vor Ort festgenommen" worden, teilte die Polizei mit. In Handschellen wurden sie abgeführt.

Nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" wurden schnell Reinigungsexperten aktiv. Mit einem Hochdruckreiniger habe einer von ihnen die Farbe in wenigen Minuten fast vollständig entfernt.

"Mahnmal für das Versagen in der Klimakatastrophe"

Die Letzte Generation postete im Internet ein Video von einem jungen Mann mit Pinsel und Farbe und schrieb: "Das Brandenburger Tor bleibt orange. Wir sind mit Farbe zurück am Brandenburger Tor. Solange Deutschland Öl, Gas und Kohle verbrennt, werden wir wiederkommen." Das "Nationaldenkmal" sei nun auch "Mahnmal für das Versagen in der Klimakatastrophe".

Auf der Social Media Plattform X (vormals Twitter) gab es vor allem Kritik an der Aktion der Protestbewegung. Grünen-Politiker Cem Özdemir schrieb etwa: "Während das Brandenburger Tor aufwändig von der letzten Farbattacke gereinigt wird, beschmiert die #LostGeneration das Tor erneut. Als hätten sie dem Klimaschutz nicht schon genug geschadet. Unfassbar."

Am 17. September hatte die Gruppe Letzte Generation sechs Säulen des Tores mit Farbe besprüht. Die Polizei nahm anschließend 14 Klimaaktivisten fest. Eine erste Reinigung mit heißem Wasser aus Hochdruckstrahlern funktionierte nicht. Anfang November wurde ein Gerüst für weitere Reinigungsarbeiten aufgebaut.

Insgesamt sollen die Arbeiten mindestens 115.000 Euro kosten. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hatte betont, dass man versuchen werde, das Geld von der Klimaschutzgruppe einzutreiben.

dpa
lz

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