Letzte Generation Klimaaktivisten beschmieren Bremer Stadtmusikanten mit Kunstöl

Aktivisten der Letzten Generation haben sich vor die Bremer Stadtmusikanten gestellt
Unter dem Slogan "Keine Zukunft mit politischen Märchen" haben sich Aktivisten der Letzten Generation vor die Bremer Stadtmusikanten gestellt
© Letzte Generation
Die Letzte Generation meldet sich zurück – diesmal mit einem Überfall auf Bremens Wahrzeichen. Und die Hansestadt muss sich auf weitere Aktionen einstellen.

Nach ihrem Kurswechsel vom Februar verschwindet die Letzte Generation zunehmend aus der Öffentlichkeit. Vereinzelt gibt es noch Störaktionen, so wie jetzt in Bremen. Dort haben Mitstreiter der Regionalgruppe das Denkmal der Bremer Stadtmusikanten mit schwarzem Kunstöl übergossen. Anschließend positionierten sie sich mit einem Banner mit dem Slogan "Keine sichere Zukunft mit politischen Märchen" vor der Sehenswürdigkeit.

Mit der Aktion wollen die Klimaaktivisten Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) zu einer Pressekonferenz bewegen, in der sich der Politiker zu den Forderungen der Letzten Generation bekennt. Einen entsprechenden Brief hatten die Aktivisten eine Woche zuvor Mitarbeitern des Bremer Senats überreicht. "Auch die Bremer Politik sollte sich eingestehen, dass es für den Schutz der lokalen Lebensgrundlagen sozial gerechte Klimaschutzmaßnahmen bedarf", sagte eine Aktivistin beim Protest vor den Bremer Stadtmusikanten.

Letzte Generation plant Straßenfest in Bremen

Das Dokument richtete sich ursprünglich an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Von ihm fordern die Aktivisten seit Monaten "mehr Ehrlichkeit" bei den Folgen des Klimawandels und das Bekenntnis, dass das CO2-Budget bereits aufgebraucht ist und ein wirtschaftlicher und politischer Kurswechsel nötig ist. Mit ähnlichen Forderungen hatte eine andere Gruppe Klimaaktivisten von März bis Juni im Berliner Regierungsviertel einen Hungerstreik abgehalten. Weil sie mit der Aktion aber keine politische Wende erzwingen konnten, brachen die Aktivisten ihren Protest nach der Europawahl ab.

Anders die Letzte Generation: Von Bremens Bürgermeister fordern sie zusätzlich das Bekenntnis, dass sich Deutschland nicht auf dem 1,5-Grad-Pfad befindet. "Auch oder gerade Landes- und Kommunalpolitiker:innen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und ehrlich aussprechen, was für uns alle auf dem Spiel steht. Andernfalls stärken sie die Verharmlosungen und Lügen der fossilen Konzerne, die mit aller Gewalt an ihrem tödlichen Geschäftsmodell festhalten", sagte ein Sprecher der Klimagruppe laut Pressemitteilung bei der Übergabe des Briefes.

Mit der Aktion bei den Bremer Stadtmusikanten bereitet sich die Klimagruppe auf eine ungehorsame Versammlung am 20. Juli in der Hansestadt vor. Dann planen die Aktivisten ein Straßenfest, zu dem Menschen aus ganz Deutschland aufgerufen sind.

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