Inmitten von Felsen im irakischen Zagros-Gebirge haben Forscher einen atemberaubenden Fund gemacht. Sie stießen auf eine verlorene, königliche Stadt, die vermutlich unter dem Namen Rabana-Merquly bekannt war und zum Partherreich gehörte.
Irakisches Zagros-Gebirge Faszinierender Fund: Forscher entdecken verlorene, königliche Stadt inmitten von Felsen

Eine verlorene Stadt inmitten von Bergen –
das vermuten Archäologen im Zagros-Gebirge im Nord-Irak.
In diesem Tal stießen die Forscher auf eine alte Festung, welche die verlorene königliche Stadt Natounia sein soll.
Die Festung ist unter dem Namen Rabana-Merquly bekannt und war Teil des Partherreiches zwischen 247 vor Christi und 224 nach Christi.
Die Parther waren damals Feinde des Römischen Reiches und bestritten über 250 Jahre lang viele Schlachten gegen die Römer.
Jetzt fanden die Forscher der Universität Heidelberg und dem Antikendienst Sulaimaniyah
heraus, dass die alte Festung als Zentrum der Parther fungiert haben könnte.
Während der Herrschaft hatte das Partherreich komplexe Beziehungen zu Rom, Indien und China und spielte damit eine prägende Rolle in der Entwicklung des damaligen Handels.
„Die Festung spielte sehr wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Verwaltung dieser Beziehungen durch Handel und Diplomatie sowie durch militärische Gewalt“ Michael Brown, Archäologe Universität Heidelberg ggü. LiveScience.
Während einer kürzlich durchgeführten Expedition entdeckte das Archäologen-Team zwei Felsenreliefs an den Eingängen zur Siedlung, die sich am Fuße des Piramagrun-Berges im Zagros-Gebirge befindet.
Die Reliefs sollen einen König von Adiabene darstellen, einem Königreich, das Teil des Partherreichs war.
„Basierend auf der Kleidung der Figur, inbesondere seinem Gut, glauben wir, dass die Festung von der herrschenden Dynastie von Adiabene, nahe der Ostgrenze des Königreichs, erbaut wurde“, Michael Brown, Archäologe Universität Heidelberg ggü. LiveScience.
Da sich die beiden Reliefs neben den Eingangstoren befinden, gehen die Forscher davon aus, dass sie als politisches Statement fungierten.
„Die Zwillingsfelsenreliefs sind seltene Beispiele für nahezu lebensgroße Denkmäler von Herrschern aus der pathischen Zeit, und sie ermöglichen es uns, die Festung mit denen zu verbinden, die sie gebaut haben“, Michael Brown, Archäologe Universität Heidelberg ggü. LiveScience.
Vor Ort fanden Michael Brown und sein Team auch einen großen Wasserfall im Tal, der lediglich bei starkem Regen auftaucht.
Der Wasserfall könne laut dem Forscher eine religiöse Bedeutung für Rabanas Bewohner aus der pathischen Zeit gehabt haben.
Der einzige Beweis für eine Existenz von Natounia waren bislang mehrere gefundene Münzen.
Der Fund der alten Festung stellt einen großen Fortschritt bei der Erforschung des Partherreichs dar.