Mariupol Ihr Bild ging um die Welt: Schwangere Frau stirbt nach russischem Angriff auf Krankenhaus

Schwangere Frau wird nach Angriff auf Krankenhaus in Mariupol (Ukraine) abtransportiert
Die Frau überlebte den Angriff auf die Entbindungsklinik im ukrainischen Mariupol nicht
© Evgeniy Maloletka/AP / DPA
Das Bild einer hochschwangeren Frau, die aus den Trümmern gerettet wird, wurde zum Symbol des brutalen russischen Angriffs auf eine Entbindungsklinik in Mariupol. Weder sie noch ihr Kind haben das Bombardement überlebt.

Eine schwangere Frau wird auf einer Trage abtransportiert, sie hält sich den Bauch, ihr Blick wirkt abwesend. Im Hintergrund sind die Trümmer eines Hauses zu sehen, das von einem Bombenangriff schwer getroffen wurde. Die russische Armee hatte in der vergangenen Woche eine Entbindungsklink in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer bombardiert.

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, hat die Frau den Angriff nicht überlebt. Laut des Berichts wurde sie in ein anderes Krankenhaus verlegt, den Ärzten dort gelang es allerdings nicht, ihr Leben zu retten. Nach Aussage eines Chirurgen hatte die Frau schwere Verletzungen erlitten, ihr Becken war zertrümmert und die Hüfte abgetrennt. Auch das ungeborene Kind kam tot zur Welt.

Auch das ungeborene Kind überlebte nicht

Ärzte hatten das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt geholt, das Baby zeigte jedoch "keine Lebenszeichen", sagt der Chirurg. AP berichtet von dramatischen Szenen, die sich zuvor abgespielt haben sollen: Als die Frau gemerkt habe, dass sie kurz davor sei, ihr Kind zu verlieren, habe sie die Ärzte angefleht, sie sterben zu lassen und das Baby zu retten.

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Nach der Kaiserschnitt-OP versuchten die Mediziner, das Leben der Schwangeren zu retten, doch alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Nach 30 Minuten gaben die Ärzte die Reanimationsmaßnahmen auf. Der Leichnam der Frau wurde von ihrem Vater und ihrem Mann mitgenommen, berichtet AP.

Angriff auf Klinik in Mariupol sorgt für Entsetzen

Der Angriff auf die Entbindungsklinik in Mariupol hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, sprach von "barbarischer Anwendung militärischer Gewalt gegen Zivilisten". Moskau hingegen behauptet, in der Klinik habe sich kein medizinisches Personal mehr befunden. Das Gebäude sei ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow gewesen. Die Vereinten Nationen und der ukrainische Präsident Selenskyj wiesen diese Darstellung zurück.

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Laut dem ukrainischen Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko sind seit Beginn des Krieges bereits sieben Krankenhäuser irreparabel zerstört worden. Mehr als 100 weitere Gesundheitseinrichtungen seien beschädigt worden. Unter dem medizinischen Personal habe es seit dem Einmarsch der russischen Truppen am 24. Februar 2022 sechs Tote und und zwölf Verletzte gegeben, sagte Ljaschko.

Quellen: AP / DPA

epp

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