Kind mit Gen-Defekt Krankenschwester macht sich auf Instagram über krankes Baby lustig

Ein Baby auf Neugeborenen-Intensivstation
Kinder mit dem Gendefekt Gastroschisis müssen die ersten Lebenstage auf der Neugeborenen-Intensivstation verbringen (Symbolbild). Allerdings ist der Gendefekt meist gut operabel
© pekkak / Getty Images
Eine Krankenschwester in Miami soll Bilder eines Neugeborgenen auf Instagram gepostet haben. Das Kind kam mit dem Gendefekt Gastroschisis auf die Welt. Jetzt soll die Angelegenheit weiter untersucht werden.

Dieser Artikel erschien zuerst auf RTL.de.

Ein Baby kommt mit einem Gendefekt zur Welt, bei dem seine Organe außerhalb statt innerhalb des Körpers liegen. Diagnose: Gastroschisis. Für die betroffenen Eltern ein Schock, für das Baby eine mitunter lebensgefährliche Fehlbildung, die komplizierte Operationen nach sich zieht. Eine US-Krankenschwester des Jackson Memorial Hospitals in Miami nahm laut Medienberichten so einen tragischen Fall zum Anlass, sich auf Instagram über ein krankes Neugeborenes lustig zu machen.

"Dein Darm sollte innerhalb und nicht außerhalb liegen, Baby"

Die Krankenschwester habe zwei Fotos ihres kranken Schützlings auf Instagram gepostet, wie der US-Nachrichtensender "CBS Miami" berichtet. Das erste habe sie mit dem Satz "Mein Abend lief so gut und dann: boom" kommentiert – scheinbar um anzudeuten, dass das Neugeborene für sie eine unerwartete Menge an zusätzlicher Arbeit bedeuten würde. Auch für das zweite Bild habe sie sich eine grausame Caption erdacht: "Dein Darm sollte innerhalb und nicht außerhalb liegen, Baby", soll die Krankenschwester dazu auf Instagram geschrieben und den Post zusätzlich mit dem Hashtag "#gastroschisis" versehen haben.

Gastroschisis, im Volksmund auch Bauchspalte genannt, ist eine seltene genetisch bedingte Fehlbildung, bei der Babys mit einer offenen Bauchwand geboren werden, aus der der Darm herausragt. Wie man sich vorstellen kann, ist die Diagnose für die Eltern betroffener Kinder ein Schock, der mit vielen Sorgen und Zukunftsängsten einhergeht. Für die kleinen Patienten bedeutet sie: Anstatt zu Hause in Mamas und Papas Armen verbringen sie ihre ersten Lebenstage und Wochen auf der Neugeborenen-Intensivstation, wo sie engmaschig betreut werden müssen. Immerhin: Die Fehlbildung ist in den meisten Fällen nach der Geburt operabel und die Prognose für die kleinen Patienten generell gut.

Miami: Krankenhaus zieht Konsequenzen

Nachdem das US-Krankenhaus von den unerlaubt veröffentlichten Aufnahmen des Kindes erfahren habe, sei die Krankenschwester sofort beurlaubt worden, berichtet die "New York Post". Die Privatsphäre der Patienten habe "oberste Priorität", soll es in einer Stellungnahme des Krankenhauses geheißen haben. Die Angelegenheit werde nun weiter untersucht.

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RTL.de/dhe

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