Kriegsgefangenschaft Nach 54 Jahren durfte dieser chinesische Soldat in die Heimat zurückkehren

Niemand war länger in Kriegsgefangenschaft als Wang Qi. 1963 geriet er in voller Uniform auf indisches Gebiet. Jahrelang wurde er gefangen gehalten, bekam keine Reisepapiere - und durfte erst jetzt in die Heimat fahren.

Als einfacher Soldat geriet Wang Qi in die Mühlensteine der Weltpolitik. Im Jahr 1963 habe er als Soldat der Volksbefreiungsarmee "Straßen für die Armee" bauen sollen, wie er auf einer Pressekonferenz erklärte. Dabei habe er sich aus Versehen auf indisches Gebiet verirrt. "Ich hatte das Camp für einen Spaziergang verlassen und mich dabei verirrt. Ich war müde und hungrig. Ich sah ein Fahrzeug mit einem roten Kreuz und bat sie, mir zu helfen. Sie habe mich dann an die indische Armee übergeben." Als vermeintlicher Spion wurde Wang in Indien jahrelang in Haft genommen. 1963, ein Jahr nach dem Grenzkrieg zwischen China und Indien, war die Atmosphäre zwischen den Ländern spannungsgeladen, niemand mochte an ein Versehen des einfachen Soldaten glauben.

Erst 1969 ordnete ein Gericht seine Freilassung an. Danach wurde Wang in ein Dorf nach Zentralindien gebracht. De facto war das eine Art Verbannung, denn man verweigerte ihm Reisepapiere. Immerhin konnte er sich in der Gegend frei bewegen und ein normales Leben führen. Er heiratete und bekam Kinder.

Wang Qi geriet in Vergessenheit

Erst nachdem die BBC über seinen Fall berichtete, besuchten chinesische Diplomaten den vergessenen Soldaten. Sie ermöglichten jetzt auch seine Ausreise und die Wiedervereinigung mit seiner Familie. Auch seine indische Frau hätte mit ausreisen können, wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes blieb sie aber in Indien. Nur die Familie seines Sohnes Vishnu begleitete Wang.

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In seiner Heimatstadt Xianyang wurde der verlorene Sohn von einer Menge mit Bannern begrüßt: "Willkommen daheim, Soldat. Es war eine lange und harte Reise." Vishnu Wang sagte "India Today": "Mein Vater hat seine Familie das erste Mal nach 54 Jahren gesehen, seinen älteren und seinen jüngeren Bruder und seine Schwester. Er konnte gar nicht aufhören zu weinen. Wir sind den Regierungen von China und Indien sehr dankbar, dass sie das möglich gemacht haben."

Vishnu nimmt an, dass sein 77-jähriger Vater seinen Lebensabend in China verbringen wird.

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