In der nordwestchinesischen Unruheregion Xinjiang geht das Blutvergießen weiter. Nach der tödlichen Gewalt am Wochenende habe die Polizei zwei Verdächtige erschossen, die beide der mehrheitlich muslimischen Minderheit der Uiguren angehörten. Das berichteten staatliche Medien am Dienstag.
Die beiden 29 und 34 Jahre alten Männer seien am Vorabend in Vororten der Oasenstadt Kashgar getötet worden. Dort habe am Sonntag ein "Mob von Angreifern" ein Restaurant gestürmt und Besitzer, Kellner und vier weitere Menschen getötet, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf örtliche Behörden.
Die Zahl der Toten sei damit binnen weniger Tage auf 21 gestiegen, hieß es, darunter 13 Zivilisten und acht mutmaßliche Angreifer. Mehr als 40 Menschen seien verletzt worden, darunter drei Polizisten. Am Dienstag patrouillierten zahlreiche Sicherheitskräfte in den Straßen Kashgars, Geschäfte blieben geschlossen. Die Internetsuche im chinesischen "Twitter" Sina Weibo nach dem Begriff "Kashgar" war zeitweise blockiert.
Unruhen in der Uiguren-Region
Vor zwei Jahren waren bei schweren Ausschreitungen rund 200 Menschen ums Leben gekommen. Viele Uiguren fühlen sich von den Chinesen benachteiligt und unterdrückt. China hatte sich die Region nach der Gründung der Volksrepublik 1949 einverleibt. Peking wirft uigurischen Gruppen separatistische Bestrebungen und Terrorismus vor.
Erst vor zwei Wochen hatte die Polizei 14 "Aufrührer" erschossen, die in Hotan eine Polizeistation gestürmt und vier Menschen getötet hatten. Exiluiguren hatten damals von einer vorausgegangenen Demonstration berichtet.