Neujahrsfest Chinesen begrüßen das "Jahr des Affen"

Mit Freudenfesten und farbenprächtigen Feuerwerken haben Millionen Menschen in ganz Asien in der Nacht zum Donnerstag das chinesische Neujahrsfest gefeiert.

Mit Freudenfesten und farbenprächtigen Feuerwerken haben Millionen Menschen in ganz Asien in der Nacht zum Donnerstag das chinesische Neujahrsfest gefeiert. Vielerorts strömten sie auch in ihre Tempel, um das "Jahr des Affen" mit Gebeten zu beginnen. Nach dem "Jahr der Ziege", das von der Lungenseuche Sars sowie von wirtschaftlichen Problemen geprägt war, brachten die Feiernden immer wieder ihre Hoffnung auf bessere Zeiten zum Ausdruck. Der Affe steht nach chinesischer Überlieferung für Wohlstand.

In China wurden überall Bilder von Affen verbreitet, darunter auch Porträts des sagenumwobenen Affenkönigs. Das Fernsehen zeigte Tänzer in Affenkostümen. Gefeiert wurde in den Medien der neue Nationalheld Yang Liwei, Chinas erster Astronaut. "Lasst uns den Frieden in Ehren halten und den Krieg abschaffen", rief Yang die Nation auf. "Der Weltfrieden sollte so dauerhaft sein wie der Himmel und die Erde." In einer Sondersendung des staatlichen Fernsehens wurden auch Krankenschwestern geehrt, die im Kampf gegen Sars mitgeholfen haben.

Banken und Geschäfte bleiben geschlossen

In Hongkong versammelten sich gut 33.000 Menschen um Mitternacht am taoistischen Tempel Wong Tai Sin. Regierungschef Tung Chee Hwa beschwor in seiner Neujahrsansprache die vielen guten Chancen, die der chinesischen Sonderzone im neuen Jahr winkten. In China und Hongkong ebenso wie in anderen Teilen Asiens blieben Ämter, Banken und Geschäfte am Donnerstag geschlossen. Die Straßen waren nach den nächtlichen Feiern am Morgen wie ausgestorben. Viele Menschen aus den Großstädten reisten auch aufs Land, um Freunde oder Verwandte zu besuchen.

Affen in Zoos wurden in leuchtenden Farben angemalt

In Singapur wurden zum ersten Mal seit 30 Jahren zusätzlich zu den öffentlichen Feuerwerken Knallfrösche und Kracher für den privaten Gebrauch zugelassen. Rund 90.000 Menschen feierten ausgelassen in den Straßen. In Indonesien wurde das chinesische Neujahrsfest erst zum zweiten Mal zum öffentlichen Feiertag erklärt. Während der Herrschaft des früheren Diktators Suharto waren die Feiern drei Jahrzehnte lang verboten.

Auch in Thailand und auf den Philippinen feierte die chinesische Minderheit das Neujahrsfest. Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo nutzte die Gelegenheit, bei einem Besuch in der Chinatown von Manila an die Präsidentenwahl am 10. Mai zu erinnern.

Ein Tierpark in der Stadt Shenyang im Nordosten China ließ sich zum "Jahr des Affen" etwas Besonderes einfallen. Die Affen des Zoos wurden zur Feier des Tages in leuchtenden Farben angemalt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Einem Wärter zufolge wurden die Tiere dazu kurzzeitig unter Narkose gesetzt. "Sie reagierten etwas überrascht, als die aufwachten und ihr ungewohntes Fell sahen", sagte der Tierpfleger. "Aber nach einer Weile waren sie wieder ganz fröhlich."

AP/Joe McDonald

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