PANORAMA Fremdenfeindlichkeit in EU-Staaten steigt

Die Aufsichtsbehörde der Europäischen Union (EU) hat vor einer Zunahme rechtsextremer Gewalt gewarnt. Besonders betroffen seien Deutschland und Schweden.

Zu Beginn der UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus hat eine Aufsichtsbehörde der Europäischen Union (EU) vor einer Zunahme rechtsextremer Aktivität in einigen Mitgliedsstaaten gewarnt. Besonders in Deutschland und Schweden steige die Zahl rechtsradikaler Übergriffe gegen, sagte der Sprecher der EU-Agentur zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC), Bent Sörensen.

Angst erzeugt Gewalt

Zwar seien die rechtsextremen Bewegungen in Deutschland recht klein, aber dennoch für rund 1000 Gewalttaten verantwortlich. »Sie greifen Schwächere an, weil sie Fremde als Gefahr für ihren Wohlstand betrachten«, fügte er hinzu.

Nationalsozialismus wird glorifiziert

Die rechtsradikalen Gruppen in Deutschland und Schweden vertreten Sörensen zufolge eine »glorifizierte Version der Nazi-Ideologie«. Sie benutzten vor allem das Internet und ihre Musik, um ihre Botschaft zu verbreiten und neue Mitglieder zu werben. In Deutschland hätten die verschiedenen rechtsradikalen Gruppen derzeit rund 10.000 registrierte Mitglieder.

Knappe Antworten auf komplexe Probleme

Die Bewegungen wirkten vor allem auf viele Jugendliche attraktiv, da sie einfache Antworten auf schwierige Fragen anböten, sagte Sörensen. »Ihre Lösung für das Problem der Arbeitslosigkeit lautet beispielsweise: alle Einwanderer abschieben.« Besonders die Entwicklung in Schweden sei beängstigend, weil das Land eine Tradition der Demokratie, Menschlichkeit und Toleranz habe, sagte Sörensen.

Auch in Süd Europa grassiert der Rassismus

Auch in Italien und Spanien gibt es Sörensen zufolge Anzeichen für zunehmenden Rechtsextremismus. Bei der einwöchigen Konferenz gegen Rassismus im südafrikanischen Durban sollen ein Aktionsprogramm und eine Abschlusserklärung zum Vorgehen gegen Rassismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit beschlossen werden.

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