Stockton ist eine Stadt mit etwas mehr als 300.000 Einwohnern und liegt etwa 100 Kilometer Luftlinie östlich von San Francisco im malerischen Weinanbaugebiet San Joaquin County. Die Stadt hat vor einigen Jahren die Folgen der Finanz- und Immobilienkrise hart zu spüren bekommen. Zuletzt ging es unter anderem durch die günstige Lage eher wieder aufwärts. Nun wird die kalifornische Idylle allerdings getrübt: Nach einer Reihe von zunächst als Einzelfällen erscheinenden Morden fürchtet die Polizei mittlerweile, dass ein Serienmörder in Stockton sein Unwesen treibt.
Stocktons Polizeichef Stanley McFadden sagte amerikanischen Medien zufolge auf einer Pressekonferenz am Freitag per Definition könne man die Taten als Serienmorde bezeichnen. In einer Stellungnahme bei Facebook teilte der Polizeichef ergänzend mit: "Basierend auf unseren Ermittlungen und den von uns erhaltenen Berichten, glauben wir, dass es bei den folgenden Mordfällen einen Zusammenhang gibt".
Um diese Fälle geht es:
- 8. Juli, Opfer: ein 35-jähriger Mann
- 11. Juli, Opfer: ein 43-jähriger Mann
- 30. August, Opfer: ein 21-jähriger Mann
- 21. September, Opfer: Ein 52-jähriger Mann
- 27. September, Opfer: ein 54-jähriger Mann
Alle Opfer waren zur Tatzeit zu Fuß im Stadtgebiet unterwegs und allein. Sie wurden der Polizei zufolge spät abends, nachts oder früh morgens erschossen. McFadden zufolge schließen die Ermittler Bandenkriminalität, Raubüberfälle oder Hassverbrechen aus. Über die Motive des angenommenen Täters oder der Täterin herrscht Unklarheit. Ob es bereits einen Verdacht gibt, wurde ebensowenig bekannt wie weitere mögliche Zusammenhänge.
Kalifornien hat traurige Erfahrung mit Serienmördern
Die Polizei veröffentlichte in dem Zuge ein Foto, das einen Verdächtigen, aber auch einen Zeugen zeigen könnte. Viel zu erkennen ist nicht: Eine dunkel gekleidete Person, von hinten aufgenommen, geht einen Bürgersteig entlang. Für sachdienliche Hinweise wurde eine hohe Belohnung ausgesetzt: Die Stadt Stockton lobte 75.000 US-Dollar aus, die Initiative "Stockton Crime Stoppers" zusätzlich noch einmal 10.000 Dollar.
An die Bevölkerung richtete McFadden den Appell, wachsam und aufmerksam zu sein. Dunkle Ecken sollten gemieden werden hieß es, wenn möglich sollten Menschen sich in Gruppen bewegen.
Bei der erwähnten Definition dürfte es sich um die des FBI handeln: Demnach ist ein Serienmord die Tötung von zwei oder mehr Menschen in verschiedenen Ereignissen, also zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten. Im Unterschied dazu werden bei einem Massenmord viele Menschen zur selben Zeit am selben Ort getötet. Kalifornien hat mit Serienmördern traurige Erfahrung: Im Bundesstaat am Pazifik haben in der Vergangenheit bereits einige der berüchtigtsten amerikanischen Serienkiller gewütet, darunter der Zodiac Killer, der Night Stalker und der Golden State Killer.
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