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Protest gegen Bahnprojekt Stuttgart 21 Gegner ketten sich an Großbagger

Rund fünf Stunden lang blockierten sie einen Großbagger, dann beendete die Polizei die Aktion: Trotz des Gesprächsangebots von Bahn-Chef Rüdiger Grube haben Umwelt-Aktivisten erneut die Arbeiten am Projekt Stuttgart 21 zum Erliegen gebracht.

Drei Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 sind am frühen Montagmorgen auf einen etwa zehn Meter hohen Großbagger geklettert und haben das Baugerät stundenlang besetzt. Auf diese Weise wurden die weiteren Abbrucharbeiten am Bahnhof abermals zeitweise zum Erliegen gebracht. Spezialkräfte der Polizei beendeten die Besetzung nach rund fünf Stunden.

Mit Hebebühnen wurden die drei Aktivisten der sogenannten Parkschützer von dem Baufahrzeug geholt. Die Aktion sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Die Besetzer wurden in Gewahrsam genommen und angezeigt. Die Parkschützer setzen sich vor allem für den Erhalt von 300 Bäumen nahe der Stuttgart-21-Baustelle ein. Die Aktivisten hatten bei der gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation Robin Wood durchgeführten Aktion auch ein Transparent mit der Aufschrift "Hallo, geht's noch?" entrollt.

Sieben Aktivisten in Gewahrsam

Aus Sicherheitsgründen hatten etwa 20 Beamte vor Ort die Demonstranten zunächst nicht vom Bagger geholt. Etwa sieben weitere Aktivisten, die ebenfalls über eine Absperrung auf das Baustellengelände im Stuttgarter Zentrum geklettert waren, wurden aber in polizeilichen Gewahrsam genommen.

Seit Wochen stehen sich Gegner und Befürworter des Bahnprojekts Stuttgart 21 unversöhnlich gegenüber. Bei dem 4,1 Milliarden Euro teuren Projekt soll der Kopfbahnhof der baden-württembergischen Hauptstadt in eine unterirdische Durchgangsstation umgewandelt und an die künftige Schnellbahntrasse nach Ulm angeschlossen werden. Kritiker halten das Bauvorhaben unter anderem für zu teuer.

Tausende zur Montagsdemo erwartet

Heute Abend werden nach Schätzungen der Veranstalter erneut mehr als 10.000 Demonstranten vor dem Nordflügel des Hauptbahnhofes demonstrieren. Außerdem will sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) zu dem von Bahnchef Rüdiger Grube vorgeschlagenen runden Tisch äußern. Grube hatte am Freitag angekündigt, sich im September erstmals mit Kritikern zu einem Meinungsaustausch treffen zu wollen.

dho/DPA DPA

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