In Massen liegen tote Fische an den Stränden der Elbe – von der Elbmündung über die Deutsche Bucht bis nach Büsum. Wie der BUND in einer Pressemitteilung berichtet, sind Heringe, Stinte, Finten und Aale von dem rätselhaften Fischsterben betroffen. Zwischen Otterndorf und Cuxhaven habe man auch Störe und sogar Schweinswale gefunden, heißt es dort. Woran die Fische gestorben sein könnten, darüber wird nun spekuliert.
Tierschützer blicken auf die Elbvertiefung
Die Naturschützer allerdings haben bereits einen Verdacht: In unmittelbarer Nähe dieses Elbabschnitts finden derzeit massive Baggerarbeiten für die Elbvertiefung und die geplanten Unterwasserablagerungsstätten Medemrinne Ost und Neufelder Sand statt, wodurch die Fische womöglich verletzt werden. Gegenüber dem NDR sagte Manfred Braasch vom BUND Hamburg, dass gerade bei größeren Fischen mechanische Verletzungen erkennbar seien, die auf einen solchen Zusammenhang schließen ließen.
Am Dienstag gab der BUND bekannt, gemeinsam mit dem NABU und dem WWF Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet zu haben. Darüber hinaus forderten sie die Hamburg Port Authority (HPA) und die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS) als "Bauherren" der Elbvertiefung dazu auf, alle Baggerarbeiten sofort zu stoppen, solange die Ursachen für das Fischsterben nicht aufgeklärt seien.

Fischsterben auch an der Nordseeküste
Erst in den vergangenen Tagen waren an mehreren Orten entlang der Nordseeküste hunderte tote Heringe angeschwemmt worden. Wie die Schutzstation Wattenmeer am Dienstag mitteilte, sei die Ursache für das Massensterben hier auch noch rätselhaft. "Das Meerwasser ist nur etwa 20 Grad warm, und Heringe weichen vor Überhitzung normalerweise in tieferes Wasser aus", sagt der Biologe Rainer Borcherding. Möglicherweise seien die nur wenige Monate alten Tiere in Kontakt mit giftigen Algen gekommen, die sich auf Grund der warmen Witterung zu entwickeln beginnen. Ob ein Zusammenhang zu den toten Fischen entlang der Elbe besteht, ist noch unklar.