Einem Geisterfahrer möchte niemand auf der Autobahn begegnen. Klar, dass die Polizei daher sofort alarmiert war, als ihnen auf der A9 in Sachsen eine Falschfahrerin gemeldet wurde.
Zwischen Zwochau und dem Ortsteil Lissa der Gemeinde Wiedemar (beide Landkreis Nordsachsen) hatten die Beamten tatsächlich Erfolg und konnten die 29-jährige Fahrerin mit ihrem Auto stoppen. Danach entwickelte sich die Situation aber nicht wie gedacht weiter: Laut Polizeimitteilung stand der Wagen der Frau zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz unbeleuchtet auf dem linken Fahrstreifen. Um den Wagen abzusichern, stellten die Beamten daher ihren Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht auf dem Standstreifen ab – anscheinend ein Fehler, wie sich kurz darauf herausstellte.
Frau setzt sich in Streifenwagen und rast damit davon
Für die Frau anscheinend eine günstige Gelegenheit: Sie stieg in den Wagen ein und raste damit davon. So spektakulär die Spritztour mit dem ungewohnten Fahrzeug für die Frau auch gewesen sein mag, so hart sind nun die Folgen: Gegen sie wird nun ermittelt, weil sie ein Fahrzeug unbefugt bewegte und mit ihrer Fahrt den Straßenverkehr gefährdet haben könnte.

Der Polizei war die Fahrerin schon zuvor wegen eines anderen Vorfalls aufgefallen: Auf der A9 wurde sie am Rastplatz Kapellenberg kontrolliert, nachdem sie durch einen Abschnitt mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 Stundenkilometern mit 140 Sachen durchraste. Sowohl ein Drogentest als auch ein Atemalkoholtest verliefen bei dieser Kontrolle negativ. Nach der "Entführung" des Polizeiautos wurde nun zudem ein Blutalkoholtest angeordnet.
Quelle: mit dpa