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Bestellung Schweden: Lieferant legt Zehn-Kilo-Paket auf Kinderwagen mit schlafendem Baby ab

Kind schläft in einem Kinderwagen im Freien
In Schweden und Dänemark Normalität: Den Nachwuchs im Kinderwagen an der frischen Luft schlafen lassen.
© Cavan Images / Imago Images
Statt das Paket auf dem Boden abzustellen, hat ein Lieferbote in Schweden einen Kinderwagen als Ablageort gewählt. Dass darin gerade ein Baby geschlafen hat, soll der Mann übersehen haben.

In Skandinavien, vor allem in Dänemark und Teilen von Schweden, lassen Eltern ihre Babys oft draußen schlafen – selbst im Winter. Was in Deutschland undenkbar wäre, ist dort Teil der Kultur und Kindererziehung. Die frische Luft soll den Kleinen guttun. Deshalb sieht man in Skandinavien immer wieder Kinderwägen vor Restaurants, Cafés und anderen Geschäften stehen. Manchmal parken die Eltern den Kinderwagen mit dem schlafenden Baby auch vor der eigenen Haustür. Dabei erlebte eine Mutter aus Schweden kürzlich einen Schock.

Ein Lieferbote, der ein Paket von Hello Fresh zustellen wollte, legte die zehn Kilo schwere Box kurzerhand auf dem Kinderwagen ab – in dem sich zu dem Zeitpunkt das Baby der Frau befand. Ein Foto davon teilte die wütende Mutter in ihrer Instagram-Story. "Ihr habt ein schlafendes Baby mit einem 10-Kilo-Paket fast zermatscht und schämt euch nicht. Gott sei Dank geht es dem Kind gut. Nie mehr!", schreibt sie dazu. Nachdem der Account "bloggbevakning" das Bild ebenfalls geteilt hatte, nahmen mehrere Medien in Schweden und im Ausland die Geschichte auf.

Schweden: Liefer-Fahrer entschuldigt sich persönlich

"Als niemand öffnete, wollte der Fahrer das Paket vor die Tür stellen. Aber er fand, dass der Boden zu nass war. Deshalb dachte er, der Kinderwagen sei praktischer", zitiert die "Bild" einen Sprecher von Gorden Delivery, der Firma, die für die Auslieferung zuständig ist. Der Fahrer habe das Kind nicht gesehen. "Die Mutter hat uns umgehend angerufen, und wir haben sofort Kontakt mit dem Fahrer aufgenommen, dem das alles sehr leid getan hat. Er fuhr zur Kundin zurück und entschuldigte sich mit Blumen und Pralinen", so der Sprecher.

Das bestätigte laut der schwedischen Zeitung "Expressen" auch die Mutter. "Der Fahrer kam persönlich hierher, um sich zu entschuldigen. Als er mein Kind sah, war er den Tränen nahe und wollte sich vergewissern, dass es dem Kleinen gut geht", teilte die Frau, die anonym bleiben möchte, auf ihrem Instagram-Account mit. Hello Fresh entschuldigte sich ebenfalls. Zunächst habe die Kundin eine Entschädigung von 250 Kronen (umgerechnet etwa 23 Euro) erhalten sollen, nun bekommt sie zwei kostenlose Lebensmittellieferungen. "So etwas ist noch nie passiert", beteuert das Unternehmen.

Quellen: "Berliner Zeitung", "Berliner Morgenpost", "Bild", "Dinside Dagbladet", Expressen"

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