Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Hotel in Mogadischu sind am Dienstag mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien mehrere Parlamentsabgeordnete, erklärte die Friedenstruppe der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM). Auch ein elfjähriger Schuhputzer und eine Frau, die vor dem Hotel Tee verkaufte, seien getötet worden. Der Anschlag ereignete sich inmitten schwerer Gefechte, denen nach Angaben der Rettungsdienste seit Montagabend mindestens 40 Menschen zum Opfer fielen.
Der Selbstmordattentäter wurde nach AMISOM-Angaben von einem weiteren Bewaffneten begleitet. Mogadischu ist immer wieder Schauplatz von schweren Gefechten zwischen islamistischen Aufständischen und Soldaten der somalischen Übergangsregierung, die von der Friedenstruppe AMISOM unterstützt werden. Die jüngsten Kämpfe begannen, nachdem die Extremistengruppe Al Shabab neue Angriffe auf die 6.000 AMISOM-Soldaten in Mogadischu angekündigt hatte. Die "Eindringlinge" müssten sich auf einen "massiven Krieg" gefasst machten, hatte ein Al-Shabab-Sprecher erklärt.
Al Shabab hatte sich im Juli auch zu den blutigen Terroranschlägen in Uganda bekannt, bei denen 76 Menschen getötet wurden. Die islamistische Gruppe bezeichnete die Anschläge auf friedliche Fußballfans, die in einem Restaurant und einem Rugby-Club das WM-Finale in Südafrika verfolgten, als Strafe für die Beteiligung Ugandas am AMISOM-Einsatz in Somalia.