Regen, Regen, Regen - und gefühlt viel zu kalt. So war der Mai in Deutschland. Unter den Folgen des Hochwasser leiden noch immer viele Landstriche. Nun kommt der Sommer - zumindest für einige Tage. Bevor die Deutschen Badehosen, Luftmatratze und Grill auspacken dürfen, steht laut Meteorologe Jens Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) allerdings noch ein durchwachsenes Wochenende bevor. Während im Norden noch mit Schauern und etwas Regen zu rechnen ist, könnte im Süden schon vereinzelt die 30-Grad-Marke angekratzt werden. Am heutigen Freitag könne es in den Hochwassergebieten im Osten noch Schauer geben, wenn auch nicht mehr in riesigen Mengen.
Heiße Luft aus Afrika
Schon am Montag aber werde sich die Wetterlage ändern - dann ströme aus Nordafrika heiße Luft über die Alpen in den Süden Deutschlands: Mancherorts wird das Thermometer laut DWD auf bis zu 35 Grad steigen, im Norden bleibe es mit unter 30 Grad etwas milder. Am Dienstag könne sich die Hitze dann nach Norden ausbreiten. Dem Osten, Süden und Teilen der Mitte Deutschlands werde sie bei tropisch-schwülem Wetter Rekordwerte bringen: "Tagesmaxima von 35 bis 37 Grad, vielleicht sogar 38 Grad sind möglich." Selbst an den Küsten könnten 30 Grad erreicht werden - Landwind vorausgesetzt.
Kratzen an den Allzeithochs
Der Metereologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net rechnet in der kommenden Woche gar mit einer Wetterlage wie Ende August 2012, als in Deutschland Temperaturen von über 39 Grad erreicht und Allzeithochs nur knapp verfehlt wurden. Die Luft, die in der Höhe nach Deutschland ströme, sei ungewöhnlich warm. Jung erwartet kommende Woche Spitzenwerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, etwa in folgenden Städten:
Hamburg: 29 Grad
Köln: 34 Grad
Frankfurt: 35 Grad
Berlin: 38 Grad
München: 36 Grad
Wien: 37 Grad
Zürich: 34 Grad
Salzburg: 34 Grad
Basel: 34 Grad
Hitzetage kommen mit Verspätung
Die ersten heißen Tage des Jahren kommen allerdings später als üblich: Der wärmste Ort im Frühjahr 2013 war laut Deutschen Wetterdienst Dresden-Strehlen mit 28,1 Grad am 18. April, im Mai lag Berlin-Tegel mit 28,8 Grad vorne und im Juni hielt Rheinfelden nahe der deutsch-schweizerischen Grenze mit 28,9 Grad den Rekord. Im Vergleich zur Vergangenheit ist das ziemlich mager", sagt Metereologe Hoffmann. In einigen Jahren habe es bereits in den letzten Apriltagen 30 Grad und mehr gegeben.
Wie lange die Hitze andauern wird, lasse sich noch nicht absehen: Laut Hoffmann deute sich schon kühlere Atlantikluft von Westen an, die die Warmluft nach Osten abdrängen könne. Ob der Luftmassenwechsel schon am Dienstag komme oder erst am Donnerstag, stehe noch nicht fest. Auf eins müssten sich die Deutschen dann einstellen: kräftige Gewitter und Regen.