Regen und Gewitter Überschwemmungen, Chaos und zwei Tote nach schweren Unwettern in Spanien

Überschwemmungen Spanien
Ein Beamter der Guardia Civil sucht nach Vermissten an der Pedrera-Brücke in Aldea del Fresno bei Madrid
© Alejandro Martínez Vélez / EUROPA PRESS / DPA
Sehen Sie im Video: Alarmstufe Rot in Spanien – Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen.




STORY: Nach anhaltenden und teils heftigen Regenfälle sah es am Sonntag in vielen ländlichen Regionen Spaniens so aus. Auch in der Hauptstadt empfahl Madrids Bürgermeister den Menschen in ihren vier Wänden zu bleiben. Der Nationale Wetterdienst sprach für die Regionen von Madrid bis zur Stadt Cádiz im Süden des Landes die Warnstufe Rot aus. Per Warnhinweis auf ihrem Smartphone wurden Bürgerinnen und Bürger vor Überschwemmungen gewarnt. Niemand sollte zudem Fahrzeuge benutzen. Auch an der Ostküste wurden die Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Augenzeugenvideos zeigten Straßen, die sich in reißende Bäche verwandelt hatten. Dieser Mann berichtet, dass er geweckt wurde, als Wasser in den zweiten Stock seines Hauses drang. Zwei junge Männer seien mit zusammengebundenen Handtüchern und Bettlaken aus dem Wasser gezogen worden. Behörden hätten sie nicht unterstützt. Laut der Feuerwehr mussten mehrere Menschen aus Fahrzeugen gerettet werden, die von den Fluten davongetrieben worden waren.
Sintflutartige Regenfälle, Gewitter und Orkanböen haben weite Teile von Spanien in Alarmbereitschaft versetzt. Zwei Menschen kamen in Folge der Unwetter ums Leben. 

In weiten Teilen Spaniens sind am Wochenende sintflutartige Regenfälle niedergegangen, die auch am Montag noch anhalten sollen. Ein isoliertes Tiefdruckgebiet führe zu "anhaltenden und weit verbreiteten, örtlich starken oder sehr starken Niederschlägen, begleitet von Stürmen, im gesamten Land mit Ausnahme der Kanarischen Inseln", teilte die nationale Wetterbehörde Aemet mit. Das Innenministerium gab für weite Teile des Landes eine Warnung heraus.

Menschen in Spanien sollen zuhause bleiben

Trotz des Ferienendes rief die Generaldirektion für Verkehr (DGT) den ganzen Sonntag über erneut dazu auf, "nicht mit dem Auto zu fahren und zu Hause zu bleiben, da viele Straßen völlig unter Wasser standen und es zu zahlreichen Stromausfällen kam". In mehreren Städten forderten die Bürgermeister die Einwohner auf, wegen der Überschwemmungsgefahr zu Hause zu bleiben.

Rettungsdienste rieten den Bewohnern, "sich in die oberen Stockwerke der Häuser zu begeben". Für die katalanische Gemeinde Alcanar im Nordosten des Landes sei aufgrund der Gefahr von schweren Überschwemmungen ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt worden, teilte der Notdienst mit. Innerhalb von nur 24 Stunden fiel dort eine Regenmenge von 215 Litern pro Quadratmeter. 

Auf das schlechte Wetter wurde am Samstag der Tod von zwei Männern im Alter von 34 und 31 Jahren zurückgeführt. Die beiden hatten in Saragossa in einer achtköpfigen Gruppe das sogenannte Canyoning – das sportliche Begehen einer Schlucht – betrieben, als sie nach Angaben der Begleiter ins reißende Wasser stürzten und ertranken, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.

Auch der Zugverkehr war auf mehreren Streckenabschnitten unterbrochen, wie die spanische Eisenbahngesellschaft Renfe mitteilte. 

Am Montag werde "das Zentrum des Tiefs voraussichtlich nach Westen und zum Atlantik abziehen", teilte Aemet mit.

DPA · AFP
lhi

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