Die Meldung Ende Juli wirkte eher beruhigend: In mehreren Vororten von Sydney seien bei Razzien vier verdächtige Männer festgenommen worden, die möglicherweise einen Terroranschlag gegen ein Passagierflugzeug planten. Die Behörden sollen Informationen erhalten haben, dass die Tat mit einem "improvisierten Sprengsatz" durchgeführt werden sollte.
"Terroristen werden immer erfinderischer, um unsere Sicherheitsmaßnahmen auszuhebeln", sagte damals Andrew Colvin, der Chef der Bundespolizei. Er gab sich überzeugt, dass die Islamisten die Schutzmaßnahmen in diesem Fall nicht überwunden hätten. Weitere Details wie die Identität oder Hintergründe zu den Festgenommenen wurden nicht bekannt.
Nun berichten australische und britische Medien interessante Neuigkeiten. Nach Angaben des libanesischen Innenministers Nohad Machnouk sollen zwei libanesisch-australische Brüder versucht haben, zwei Bomben an Bord eines Flugzeuges zu schmuggeln, das auf dem Weg von Sydney in die Golfstaaten fliegen sollte.
Der Plan sah vor, eine Bombe in einer Barbie-Puppe zu verstecken, die andere in einem Fleischwolf. Sie sollten 20 Minuten nach dem Start an Bord einer Maschine der Etihad Airways auf dem Flug von Sydney nach Abu Dhabi explodieren. Die arabische Fluggesellschaft fliegt zweimal täglich mit einer Boeing 777 und einem Airbus A380 auf dieser Strecke.

Doch die Bomben seien nicht ins Flugzeug gelangt, weil beim Wiegen des Handgepäcks auffiel, dass die Taschen sieben Kilogramm über der erlaubten Maximal-Grenze lagen, berichtet "The Guardian".
Enge Kontakte zum IS
Der australische Verkehrsminister Darren Chester, zuständig für die Sicherheit der Flughäfen im Lande, bestätigte inzwischen die Aussage des libanesischen Regierungsmitgliedes. "Wir arbeiten sehr eng mit Sicherheitspartnern weltweit zusammen".
Nähere Einzelheiten, welche Art von Sprengstoff zum Einsatz kommen sollte, wurden nicht bekannt. Allerdings berichten Zeitungen, dass es sich bei den vier Ende Juli verhafteten Männern um Brüder handelt. Zwei der Geschwister, Khaled und Mahmoud Khayyat, sollten die Tat durchführen.
Ein weiterer der vier Brüder hatte engen Kontakt zu einer Gruppe des IS in der nordsyrischen Stadt Raqqa und reiste mehrmals zwischen Australien und dem Libanon hin und her. Doch durch die enge Zusammenarbeit der Geheimdienste und durch einen Fehler der Terroristen sei das Komplott rechtzeitig aufgeflogen, sagte Nohad Machnouk. Das Handgepäck hatte so viel Übergewicht.
