Großeinsatz in Sydney Terroranschlag auf Flugzeug verhindert

Anti-Terror-Einheit des Bundesstaates New South Wales durchsuchen am Samstagabend Wohnungen in Vororten von Sydney
Anti-Terror-Einheit des Bundesstaates New South Wales durchsuchen am Samstagabend Wohnungen in Vororten von Sydney
© Sam Mooy/DPA
Australiens Polizei setzt bei einem überraschenden Großeinsatz in Sydney mehrere Männer fest. Die Islamisten sollen einen Anschlag gegen ein Flugzeug geplant haben.

In Australien ist nach Angaben von Regierungschef Malcolm Turnbull ein möglicher Terroranschlag von Islamisten gegen ein Passagierflugzeug verhindert worden. Bei einer Serie von Razzien in mehreren Vororten von Sydney seien am Samstag vier verdächtige Männer festgenommen worden, sagte Turnbull am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Sydney.

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Nach Eingang der ersten Informationen über die Anschlagspläne am Donnerstag seien an den Flughäfen Australiens die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden, wie auch die Fluggesellschaft Qantas auf Twitter meldet. Dadurch sei mit Behinderungen und Verzögerungen im Flugverkehr zu rechnen. "Die Bedrohung durch Terrorismus ist sehr real", sagte Turnbull.

Identität der Festgenommenen unklar

Bundespolizeichef Andrew Colvin erklärte, die Behörden hätten Informationen erhalten, dass ein Terroranschlag mit einem "improvisierten Sprengsatz" in Planung sei. "Terroristen werden immer erfinderischer, um unsere Sicherheitsmaßnahmen auszuhebeln". sagte er. Dennoch gab er sich überzeugt, dass die Terroristen die Schutzmaßnahmen in diesem Fall nicht überwunden hätten.

Colvin lehnte zunächst jede Erklärung zur Identität oder den Hintergründen der Festgenommenen ab. Sie hätten die australische Luftfahrtindustrie an einem der großen Flughäfen ins Visier genommen, sagte er ohne weitere Erläuterung. 

Der Polizeieinsatz sei noch nicht beendet, die Durchsuchungen der Grundstücke in den Vororten Sydneys dauerten an.

Nach Angaben von Justizminister Michael Keenan war dies bereits die 13. aufgedeckte Verschwörung, seit die Sicherheitsstufe im Jahr 2014 angehoben wurde. Seitdem wurden bereits 70 Verdächtige angeklagt. "Aber die Hauptbedrohung bleiben Einzelgänger", sagte Keenan. Insgesamt starben in diesem Zeitraum fünf Menschen bei islamistischen Terrorangriffen in Australien.

tib/DPA