In Göttingen-Grone Mord auf offener Straße: Polizei sucht in Elze nach Tatverdächtigem

Drei Männer in weißen Overalls stehen vor einem China-Restaurant in Göttingen und sichern Spuren
Nach dem Mord auf offener Straße in Göttingen sichern Spezialisten Spuren
© Swen Pförtner / DPA
Nach dem Mord auf offener Straße in Göttingen ist der Tatverdächtige weiter auf der Flucht. Laut einem Medienbericht hatte das Opfer sich vor kurzem vom Täter getrennt. Aktuell sucht die Polizei ihn in Elze bei Hildesheim.

Nach dem tödlichen Angriff auf eine Frau auf offener Straße in Göttingen ist der Tatverdächtige weiterhin auf der Flucht. Bei der Fahndung nach einem mutmaßlichen Mörder aus Göttingen konzentriert sich die Polizei derzeit auf den Ort Elze bei Hildesheim. Das teilten die Ermittler in Göttingen am Freitagmorgen mit. "Der Mann ist noch auf der Flucht. Aktuell verfolgen wir eine Spur, die in den Bereich Elze führt." Der Bahnhof des Ortes sei gesperrt. Nähere Angaben wollten die Ermittler zunächst nicht machen.

Die Deutsche Bahn schrieb auf ihrer Internetseite: "Polizeiliche Ermittlungen: Im Bahnhof Elze kommt es derzeit zu Verspätungen und Zugausfällen". Auch im Fernverkehr der Deutschen Bahn kam in Niedersachsen und Hessen zu starken Einschränkungen. Beim privaten Bahnunternehmen Metronom kam es ebenfalls zu Behinderungen.

Neues Fahndungsfoto des Verdächtigen

Die Ermittler hatten Fotos von dem mutmaßlichen Angreifer veröffentlicht und warnten davor, ihn anzusprechen. Sie gehen davon aus, dass er noch immer bewaffnet ist. Das Verbrechen ereignete sich gegen 13 Uhr am Donnerstag. Laut Polizeiangaben floh der Deutsche nach der Bluttat auf einem Fahrrad mit Packtaschen. Am Freiatgmorgen veröffentlichte die Polizei ein neues Foto des Mannes, auf dem sein Gesicht vollständig zu sehen ist.

Die 44 Jahre alte Frau und der 52-jährige Deutsche seien den bisherigen Ermittlungen zufolge am Mittag im Stadtteil Grone auf der Straße in Streit geraten, hieß es. Dabei habe der Mann die Frau massiv angegriffen und sie so schwer verletzt, dass sie noch am Tatort starb. Zeugen, die ihr helfen wollten, wurden laut Polizei ebenfalls von dem mutmaßlichen Täter attackiert. Dabei erlitt eine Frau so schwere Verletzungen, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Hatte Opfer sich vom Täter getrennt?

Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung stach der Mann das Opfer zunächst nieder, schlug dann mit einem Feuerlöscher auf die Frau ein, übergoss sie mit Benzin und zündete sie an - die Polizei wollte zu diesen Details zunächst nichts sagen. "Wir kommentieren das nicht", sagte eine Sprecherin am Donnerstagabend auf Anfrage. Das Motiv war zunächst unklar. Laut der Zeitung waren Opfer und Täter ein Paar, die Frau hatte sich aber vor kurzem von dem Mann getrennt. Die Polizei hat nur bestätigt, dass Opfer und Täter miteinander bekannt waren.

Die Polizei suchte zeitweise mit einem Hubschrauber nach dem Flüchtigen. Der Bereich rund um den Tatort im Stadtteil Grone wurde weiträumig abgesperrt. Informationen, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Messer handelte, bestätigte die Polizei zunächst nicht.

Bahn sperrt Bahnhof Göttingen

Während der Großfahndung sperrte die Deutsche Bahn vorsorglich den Göttinger Bahnhof und die Strecke zwischen Hannover beziehungsweise Hildesheim und Kassel. Mehrere Züge im Fernverkehr wurden umgeleitet. Die Sperrung wurde am Nachmittag nach rund zwei Stunden aufgehoben.

DPA
tkr

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