Studie zu Corona und Familienleben Väter und Mütter nehmen Lockdown-Belastung anders wahr

Familie im Wohnzimmer im Corona Lockdown
Home Schooling, Home Office, nicht rausgehen können: Bei vielen Familien liegen nach Monaten im Lockdown die Nerven blank. 
© Getty Images
Der Lockdown ist an vielen Familien nicht spurlos vorbeigegangen. Die Isolation, das Homeschooling und das Homeoffice belasten. Doch Väter und Mütter stören jeweils andere Dinge mehr.

Für Eltern mit Kindern unter 14 Jahren ist der anhaltende Lockdown eine Nervenprobe auf vielen Ebenen. Vom holprigen Fernunterricht an vielen Schulen, über fehlende Kinderbetreuung und die auf Null gesetzten sozialen Kontakte bis hin zu handfesten finanziellen Schwierigkeiten. Dabei nehmen Väter und Mütter die Stärke der Belastung häufig ganz anders wahr, hat eine gemeinsame Studie der Zeitschrift ELTERN und Pampers herausgefunden.

Einig sind sich die befragten Eltern darin, dass Corona mittlerweile zu sehr das tägliche Denken bestimmt. Mit Sorge wird gemeinsam auf die finanzielle Situation geschaut und auch bei der Befürchtung, die Kinder würden im Homeschooling nicht genug lernen, sind sich Väter und Mütter einig.  

Unterschiede durch klassische Rollenverteilung

Die von der Eltern-Pampers-Studie ausgemachten Unterschiede hingegen spiegeln eine geradezu klassische Rollenverteilung wider: Bei der Kinderbetreuung sehen sich Mütter weit mehr belastet als Väter. Auch leiden Frauen deutlicher unter den eingeschränkten sozialen Kontakten zu Freunden und Bekannten. Nicht nur für sich, sondern vor allem für die Kinder. Männer stört das weit weniger. Auch geben mehr Frauen als Männer an, seit dem Lockdown weniger Freizeit zu haben. Männer dagegen sehen sich stärker mit Veränderungen bei der Arbeit konfrontiert als Frauen.

Im Lockdown am meisten zu kämpfen haben indes die alleinerziehenden Mütter und Väter. Fast die Hälfte von ihnen gab an, vor allem unter der sozialen Isolation zu leiden. Stets allein mit dem Kind zuhause zu sein, schlägt nach Wochen schwer auf das Gemüt. Auch leiden sie stärker als Paare unter den Veränderungen bei der Arbeit und durch Corona bedingte finanzielle Probleme.

Der größte Wunsch über die Pandemie hinaus

Die Pandemie hat bei den Eltern den Blick für soziale Belange geschärft. Gefragt nach ihren Wünschen für die Zukunft sprachen sich 91 Prozent für die bessere Bezahlung von Berufen im medizinischen Bereich, vor allem in der Pflege aus. Mit 88 Prozent kommt an dritter Stelle der Wunsch nach einer besseren digitalen Ausstattung der Schulen und Betreuungsangebote für Kleinkinder. Und 84 Prozent finden, dass zwischen einer politischen Entscheidung und der Umsetzung viel zu viel Zeit vergeht. Überhaupt ließ das Thema der weltweiten Bedrohung durch das Virus die Auswirkungen von Globalisierung für viele Eltern erstmals richtig greifbar werden. Über 80 Prozent meinten, sie würden die Globalisierung kritischer als früher beurteilen. Dazu gehört auch, künftig stärker auf nachhaltig produzierte Lebensmittel möglichst aus der Region achten zu wollen. 

Und nach der Pandemie? Da hoffen 79 Prozent auf eine Fortführung des flexiblen Arbeitens aus Bürozeiten und Home-Office.

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