Südpolarmeer Militante Tierschützer verfolgen japanische Walfänger

Die australische Organisation Sea Shepherd ist bekannt für rabiate Aktionen gegen Walfänger. Momentan kreist sie eine japanische Flotte in der Antarktis ein. Ein Video soll die blutige Jagd zeigen.

Aktivisten der militanten Tierschutzorganisation Sea Shepherd haben nach eigenen Angaben eine Flotte japanischer Walfangschiffe eingekreist. Bei der Aktion seien Beweise für die Tötung von vier Walen gefunden worden, teilte die Organisation am Montag mit. Sie veröffentlichte Bilder, auf denen drei tote Zwergwale an Deck des Fabrikschiffs "Nisshin Maru" zu sehen sind. Demnach wurde ein vierter Wal gerade geschlachtet, als ein Hubschrauber von Sea Shepherd die Schiffe überflog. Laut der Organisation sollen die Wale in einem Schutzgebiet getötet worden sein. Zuvor sei schon die Jagd auf Zwergwale in geschützten Gewässern beobachtet worden.

Der Chef der australischen Sektion von Sea Shepherd, Bob Brown, sprach von einer "grausigen, blutigen, mittelalterlichen Szene, die keinen Platz in dieser modernen Welt hat". Die Tierschützer zwangen nach eigenen Angaben die fünf japanischen Schiffe zum Rückzug.

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Australien klagt gegen Japan

Sea Shepherd hatte die japanischen Walfänger in den vergangenen Jahren immer wieder mit Störaktionen behindert. Die Tierschützer und die Walfänger werfen sich gegenseitig vor, wiederholt die Schiffe der Gegenseite gerammt zu haben. 2010 war ein Boot von Sea Shepherd nach der Kollision mit einem Walfangschiff gesunken.

Die Internationale Walfangkommission (IWC) hatte 1986 ein Moratorium für den kommerziellen Walfang in Kraft gesetzt. Japan nutzt ein Schlupfloch des Abkommens, indem es Wale offiziell zu "wissenschaftlichen Zwecken" jagt. Es macht aber kein Geheimnis daraus, dass das Fleisch der erlegten Meeressäuger in Geschäften und Restaurants angeboten wird und letztlich auf dem Teller landet. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verhandelt derzeit über eine Klage Australiens gegen das japanische Walfang-Programm. Mit einer Entscheidung wird Anfang des Jahres gerechnet.

AFP
ono/AFP

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