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Kritik an geplanter Hinrichtung durch Stickstoff in den USA
STORY: Der Oberste Gerichtshof der USA hat es abgelehnt, die landesweit erste Hinrichtung eines Menschen mittels Stickstoff zu untersagen. Der verurteilte Mörder Kenneth Smith im US-Bundesstaat Alabama hatte den Supreme Court angerufen, nachdem ein erster Hinrichtungsversuch durch eine tödliche Injektion bei ihm fehlgeschlagen war. Smith war 1988 wegen seiner Rolle bei einem Auftragsmord zum Tode verurteilt worden. Für eine sogenannte Stickstoffhypoxie wird dem Delinquenten eine Maske aufgesetzt, die mit einem Stickstofftank verbunden ist. Menschenrechtler und Wissenschaftler bezweifeln, dass die unerprobte Methode gesetzeskonform ist. "Es stimmt, dass das Einatmen von Stickstoffgas unter bestimmten Umständen zum Tod führen kann. Das wissen wir aus Tierversuchen und aus Unfallsituationen. Was überhaupt nicht klar ist, ist die Frage, wie genau das in verfassungskonformer Weise umgesetzt werden soll." "Sie werden ihn festschnallen müssen, auf gewaltsame Art und Weise. Die Maske auf dem Gesicht wird sein Kopf an einer Art Mechanismus festgeschnallt, damit er ihn nicht drehen kann. Dabei hat er Angst, und das zu Recht. Selbst wenn alles ordnungsgemäß abläuft, besteht eine ziemlich gute Chance, dass er einen Krampfanfall erleidet oder Erbrochenes inhaliert." Smiths Hinrichtung soll nun innerhalb eines 30-stündigen Zeitfensters ab Donnerstag stattfinden. Für US-Bundesstaaten, die die Todesstrafe noch zulassen, wird es immer schwieriger, für Hinrichtungen zugelassene Betäubungsmittel zu beschaffen. Grund ist auch ein europäisches Verbot, das Pharmaunternehmen daran hindert, Medikamente für Hinrichtungen zu verkaufen.