Sein Tod erschütterte die Filmbranche und seine Fans: Ende Oktober war Schauspieler Mathew Perry in seinem Whirlpool gestorben. Jetzt ist klar: Es war ein Unfall unter Drogeneinfluss. Die Gerichtsmedizin in Los Angeles bestätigte, dass der Schauspieler an den "akuten Folgen von Ketamin" gestorben ist. Hinzu seien unter anderem Ertrinken, eine Herzkrankheit und die Auswirkungen eines Mittels zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten gekommen, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht.
Das Betäubungsmittel Ketamin wurde in den 60er-Jahren entdeckt, die Firma "Parke-Davis" sicherte sich 1966 ein Patent auf das Narkosemittel, das sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin angewandt wird. Im Vietnamkrieg wurde es zur Schmerzlinderung von Verletzungen eingesetzt und 1970 offiziell als Arzneimittel zugelassen. Ab den 70er-Jahren verbreitete sich Ketamin aber auch zunehmend als Straßendroge.
Mittlerweile wird Ketamin vor allem als Schmerzmittel eingesetzt, denn als Narkosemittel kann es in der "Post-Narkosephase Halluzinationen mit ausgeprägter Formen- und Farbenvielfalt kommen, die verbunden sein können, mit Gefühlen der Ich-Entgrenzung und Ich-Auflösung" hervorrufen, schreibt das "Ärzteblatt". Als Arzneimittel ist Ketamin als flüssige Lösung vorzufinden. Auf dem Schwarzmarkt als Partydroge, die in der Szene auch unter den Namen "Special K", "Kate" oder "Vitamin K" bekannt ist, häufig als weißes Pulver, welches geschnupft wird.
Auf dem Schwarzmarkt kursiert Ketamin als Partydroge
Das Arzneimittel, das ursprünglich dafür vorgesehen war, das Bewusstsein auszuschalten, wird heute auch als Droge für außerkörperliche Erfahrungen bis hin zu Nahtoderfahrungen missbraucht. Diese sollen sich laut "Ärzteblatt" wie folgt auswirken: "Losgelöstsein vom Körper, gehen durch einen Tunnel, Wahrnehmen einer Lichtquelle, eintreten in das Licht, Empfindung tiefen Friedens." Doch in diesen halluzinierenden Zuständen könne es demnach zu einem ketaminbedingten Atemstillstand kommen und damit zum Tod. Die Wirkungsdauer beträgt meist zwischen 15 Minuten und zwei Stunden. Ketamin kann psychisch abhängig machen.
Der Mediziner Dr. Tobias Weigl klärt in einem YouTube-Format über die Substanz Ketmain umfassend auf und warnt auch vor den Risiken, Ketamin als Droge zu missbrauchen. Zu besonderer Vorsicht rät er beim sogenannten "K-Hole": "Hierbei erlebt der Konsumierende für etwa eine halbe Stunde eine komplette Loslösung von der Umgebung und es können Verkrampfungen, Muskelzucken und Bewegungsunsicherheiten auftreten."
Der regelmäßige Konsum dieser Droge birgt ebenso das Risiko von Hirn- und Gedächtnisschädigungen, Schädigung der Nieren und des Harntraktes bis hin zu Inkontinenz. Weitere Nebenwirkungen sind laut der "Techniker"-Krankenkasse: "Erhöhter Blutdruck und Puls, Verwirrtheit, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, wahnhafte Vorstellungen."
Quellen: Techniker, Ärzteblatt