Top-Terrorist im Internet-Cafe erschossen Indonesischer Präsident bestätigt Tod des Bombenbastlers

Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat den Tod eines der meistgesuchten Terroristen Südostasiens bestätigt.

Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat den Tod eines der meistgesuchten Terroristen Südostasiens bestätigt. Dulmatin, der als wichtiger Drahtzieher der Bombenanschläge von Bali im Jahr 2002 gilt, sei am Dienstag bei einem Einsatz der Polizei getötet worden, sagte Yudhoyono am Mittwoch. Zehn Tage vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama demonstrierte seine Regierung Härte im Kampf gegen Islamisten.

Yudhoyono bestätigte, dass Dulmatin bei einer Schießerei in einem Internet-Café in Pamulang getötet wurde. Es sei gesichert, dass es sich bei einem der drei Toten um den Top-Terroristen handele, sagte der Präsident in einer Ansprache vor dem australischen Parlament in Canberra. Zugleich kündigte er an, den Kampf gegen die Jemaah Islamijah (JI) fortzusetzen. "Die indonesischen Behörden werden sie jagen und alles tun, damit sie unserem Volk kein Leid zufügen können."

Die indonesischen Behörden werden sie jagen und alles tun, damit sie unserem Volk kein Leid zufügen können

Dulmatin war ein Anführer der Extremistenorganisation JI, die für die Errichtung eines Gottesstaates in den muslimischen Ländern Südostasiens kämpft. Er soll JI bei der Planung und Ausführung der Anschläge auf Bali im Oktober 2002 unterstützt haben. Dabei waren insgesamt 202 Menschen getötet worden, unter ihnen auch sechs Deutsche. Die USA hatten auf ihn ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar (7,3 Millionen Euro) ausgesetzt.

Indonesiens Polizeichef Bambang Hendarso Danuri bezeichnete Dulmati am Mittwoch als "sehr gefährlich", da er Bomben aus der Entfernung zünden konnte. Seinen Angaben zufolge stellte die Polizei während des Einsatzes in Pamulang drei einsatzbereite Zünder von ferngesteuerten Bomben sicher. Auch Danuri zeigte sich entschlossen, weiter gegen Terroverdächtige vorzugehen. Seit dem 22. Februar seien 28 Terrorverdächtige festgenommen worden.

Die jüngsten Anschläge, die JI zugeschrieben werden, ereigneten sich im Juli 2009. Damals rissen zwei Selbstmordattentäter in zwei Luxushotels in Jakarta sieben Menschen mit in den Tod. Die Tötung Dulmatins sei ein schwerer Schlag für die Extremistenorganisation, sagte der indonesische Terror-Experte Noor Huda Ismail der Nachrichtenagentur AFP.

Indonesien ist weltweit das Land mit den meisten muslimischen Staatsangehörigen. US-Präsident Obama will am 20. März mit seiner Familie in das südostasiatische Land reisen. Er verbrachte dort vier Jahre seiner Kindheit.

AFP
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